Hobbys sind wichtig als Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit. Sie können aber auch die Partnerschaft gefährden. Wie mit dem Hobby des Partners umgehen?
Haben Sie auch einen Partner, für den die Sportschau und die Sportsendungen zu den geheiligten Stunden des Tages gehören?
Oder einen, der sich beim Fernsehen ununterbrochen mit Hilfe der Fernbedienung durch die einzelnen Sendungen hangelt, der bei seinem stundenlangen Zeitungslesen nicht angesprochen werden will oder der stundenlang mit Inbrunst sein Auto putzt?
Dann sind Sie sicher des Öfteren gefrustet und manchmal sogar richtig wütend. Sie haben den Eindruck, sein Hobby sei ihm wichtiger als Sie und die Familie.
Sie haben sicher bemerkt, dass ich bei meiner Aufzählung eher die Hobbies der Männer aufgeführt habe. Dies hat damit zu tun, dass Männer gewöhnlich anders mit ihren Hobbys umgehen als Frauen.
Frauen stellen ihre Hobbys meist hinter die Interessen der Familienmitglieder zurück.
Erst wenn alle versorgt und zufrieden sind, nehmen sie sich Zeit für sich selbst. Sie haben meist auch keine Rund-Um-die-Uhr-Hobbys, sondern können ihre Hobbys stundenweise ausüben.
Nicht selten müssen sich Frauen regelrecht erkämpfen, dass sie beispielsweise einmal die Woche für zwei Stunden zur Gymnastik gehen können.
Besonders Hausfrauen haben es schwer, sich die Zeit für ein Hobby einzuteilen.
Bei berufstätigen Männern ist es fast selbstverständlich, dass sie zum Ausgleich am Feierabend etwas für sich tun.
Während es den Frauen bei ihrem Hobby eher darum geht, Spaß zu haben, stehen bei Männern eher das Kräftemessen ("Ich bin der Größte, Beste, habe die größte Sammlung von ...") das Siegen und die Leistung im Vordergrund.
Solange der Partner sich oder andere Menschen nicht gefährdet (wie beispielsweise bei Extremsportarten) sind Hobbys nicht nachteilig. Entscheidend ist die Art und Weise, wie sie verfolgt werden.
Hobbies können zur Sucht werden, sodass private und berufliche Verpflichtungen vernachlässigt werden.
Wenn nur einer von zwei Partnern ein Hobby ausübt, fühlt sich der andere häufig als Nebensache und hat den Eindruck: "Erst kommt sein Hobby und dann ganz lange nichts".
Besonders wenn es um technische Hobbys wie Eisenbahn-, Schiffsbau, das Auto oder den Computer geht, fühlt sich die Partnerin häufig ausgeschlossen.
Bisweilen nutzt der Partner auch sein Hobby, um sich vor unangenehmen Pflichten oder auch vor Auseinandersetzungen zu drücken. ("Er ist mal wieder in seinem Keller und bastelt.")
Die Partnerschaft kann ernsthaft gefährdet werden, wenn der eine Partner ständig versucht, dem anderen sein Hobby zu vergällen und ihn davon abzubringen. (z.B.: "Du immer mit deinem dämlichen Auto. Sonst hast du nichts im Kopf ...").
Vorwürfe und Beschimpfungen bringen den Partner dazu, sich immer mehr zurückzuziehen und sich aus einer Trotzhaltung heraus verstärkt mit seinem Hobby zu befassen.
Beide fühlen sich unverstanden und nicht in ihren Bedürfnissen geachtet.
Hobbies haben viele positiven Seiten. Sie können Anspannung abbauen, uns ablenken und uns Zufriedenheit verschaffen. Wir haben ein Ziel, eine Aufgabe, auf die wir hinarbeiten, auf die wir uns freuen.
Unser Hobby kann uns helfen, dazuzulernen, uns mit anderen zu treffen und auszutauschen. Wir haben das Gefühl, alleine ohne den Partner etwas für unsere Zufriedenheit tun zu können.
Auch für unsere Partnerschaft können wir - abhängig vom Hobby - Anregungen erhalten. Wenn wir zufrieden sind, können wir liebevoller mit unserem Partner umgehen.
Ein Hobby füllt uns aus, stärkt hierdurch die Abwehrkräfte und hält uns gesund. Die Beschäftigung mit einem Hobby hält uns flexibel und verzögert den Alterungsprozess.
1. Wir sollten uns ein Hobby wählen, das uns begeistert und Spaß macht. Besonders empfehlenswert sind Hobbies, bei denen wir aktiv etwas tun können.
Das Fernsehprogramm lenkt uns zwar ab und hilft uns zu entspannen. Doch gibt es uns mit der Zeit nur noch wenig Befriedigung.
Wir nutzen dabei nur unseren visuellen Sinn, die Augen und sind nicht gefordert, kreativ zu sein.
2. Gleichzeitig sollten wir mit unserem Partner besprechen, weshalb uns dieses Hobby so wichtig ist.
3. Wir sollten unserem Partner anbieten - sofern möglich - sich an unserem Hobby zu beteiligen. Ein gemeinsames Hobby kann die Partnerschaft fördern.
4. Wir sollten mit ihm absprechen, welche Zeit wir für unser Hobby und welche Zeit wir gemeinsam verbringen. Nur so können wir vermeiden, dass unser Partner sich ausgeschlossen und überflüssig fühlt.
5. Wir sollen unseren Partner auf keinen Fall zwingen, mitzumachen, wenn er es nicht möchte.
6. Geht unser Partner einem Hobby nach, das uns nicht gefällt, sollten wir uns bemühen, es zu akzeptieren.
Wir sollten ihm aber gleichzeitig unsere Wünsche mitteilen, das, was uns in der Partnerschaft fehlt. Außerdem sollten wir uns ein eigenes Hobby suchen, das uns ausfüllt.
Wenn Sie sich für das Thema Partnerschaft-Beziehung interessieren, finden Sie hier viele Informationen zu Beziehungsproblemen und Beziehungshilfen.
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Mein Mann übertreibt auch gerne mit Hobbies. Nun sollte es Hobby Nr. 5 sein, dafür muss unser gemeinsamer Mittwoch Abend dran glauben. Nein, definitiv nein. Was soll ich mit einem Mann, der nie da ist? Und alles bleibt an mir hängen, die blöden Pflichten natürlich... Ich habe ihm gesagt, entweder wählt er ein anderes Hobby dafür ab oder lässt dieses hier bleiben. Er bockt und redet mit mir nicht, das ist mir aber egal. So führe ich keine Ehe. Wenn er wieder bei Verstand ist, bin ich gespannt auf seine Antwort. Ich bin sehr wütend, aber ich lasse mich so nicht behandeln. Stellt er sich quer, stelle ich die Ehe in Frage, so stelle ich mir nicht meine Zukunft vor. Das ist mein letztes Wort.
Ein Hobby kann eine schöne Sache sein, wenn alle anderen Pflichten die getan werden müssen erledigt sind. Wenn das Hobby auf kosten des Partners geht wie z.d. die Hausfrau und Mutter (halbtags noch berufstätig) muß ständig die anfallenden Dinge und die Kinder zum Großteil alleine erledigen.
Exzessive Hobbies gehen meist einher mit Vernachlässigung der eigentlichen Pflichten.
Oftmals sind es auch Egoisten die nur sich selbst kennen und das Wohl der Partner bzw. der Kinder einfach nicht im Blick haben.
Es herrscht kein Wir-Gefühl sondern nur Egoismus und Trotz(ich will aber und mache)
Ich als Mutter und berufstätige Frau hab einfach keine Zeit um Hobbies aktiv auszuführen. Der Haushalt, Beruf und 2 Kinder ist zeitaufwändig und lässt einfach
keine Hobbies zu. Im Unterschied dazu nimmt sich mein Mann (Lehrer mit viel Freizeit) sehr viel Zeit heraus um Tennis zu spielen, Oper zu hören, Ski zu fahren und für sonstige sportliche Aktivitäten.
Dass ich mich abmühe und an meine Grenzen der Belastung stoße will er nicht sehen. Er spielt mit den Kinder mal ganz gerne aber von Versorgung kann nicht die Rede sein. Der Haushalt und die Pflichten gehören fast komplett zu meinem
Programm. Unseren Lebensunterhalt finanzieren wir je zur Hälfte.
Ich fühle mich als die "Dumme" aber er lässt sich nicht ändern.
Vor den Kindern wollten wir eigentlich auch die Pflichten teilen um dann gemeinsam mehr Zeit miteinander verbringen zu können.
Aber der Egoismus meines Mannes macht unsere Beziehung kaputt ich denke
an Trennung.
Mein Lebenspartner arbeitet nicht mehr voll und er kann sich seine Zeit als Selbständiger freier einteilen, ich dagegen bin Vollzeitbeschäftigt. Bei uns ploppt die Thematik auf, da er sich wünscht, viel mit seiner Partner gemeinsam zu erleben. Und obwohl wir noch nicht zusammen wohnen, übernachten wir täglich abwechselnd beieinander. Ich komme zu nichts mehr. Gar nichts mehr. Meine sozialen Kontakte übe ich fast nur noch via Telefon aus. Er dagegen trifft mindestens 5 verschiedene "Freunde/Freundinnen!" unter der Woche und geht seinen Hobby nach. Er fühlt sich in einer ständigen Warteposition auf mich und ich bin unter Druck und werde unzufrieden mit meiner Situation. Er plant fürs Wochenende "endlich" gemeinsame Ausflüge mit mir und ich bin fühle mich gehetzt und bin schon wieder "nicht zu Hause" bzw. kann wieder nichts erledigen/Freundinnen treffen. Da wächst in mir der Wunsch. Würde er in seiner ausreichend freien Zeit mir unter der Woche helfen, dann hätte ich wenigstens keinen Stau am Wochenende mit meinen "Haushaltsarbeiten". Ich habe das natürlich angesprochen. Antwort: "Das ein oder andere könnte ich schon machen, muss aber überlegen, ob ich so leben will. Ich bin doch kein Hausl." Ich fühle mich daher in der Partnerschaft nicht gesehen und verbal und emotional "weggewischt" . Wie ändern? Bleibt da echt nur hinnehmen bzw. verlassen?
Wir haben beide einige Hobbys & sind berufstätig. Er übertreibt und trotz Hinweisen, dass ich mir gemeinsame Zeit wünsche, hetzt er der Anerkennung durch Dritte hinterher und zieht aus den Hobbys positive Aspekte und erhält für seine Hilfestellungen finanzielle Zuwendungen. Ich habe mich kürzlich komplett aus seiner Freizeit zurück gezogen, initiiere nichts mehr für unsere Partnerschaft, halte ihm aber den Rücken frei, indem ich für ihn, sein Kind, seine Mutter mit sozial sorge, mein Kind ist erwachsen & eigenständig und lebt nicht mehr bei uns. Was intelligenteres fiel mit nicht mehr ein, wenn ein Typ so stur auf sich fixiert ist. Eigentlich ein kompletter Vollpfosten, wenn er nicht so ein guter wäre. Es fällt schwer ihn in seinem Anerkennungswahn zu bremsen.