Konzentration lernen – wie Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit steigern und trainieren. Hilfe bei Konzentrationsschwächen.
Jeder von uns hat schon Zeiten erlebt, in denen er sich einfach nicht auf eine Arbeit einlassen konnte. Seine Gedanken kreisten um das verkorkste Wochenende, die kaputte Waschmaschine, den geplanten Urlaub oder die unkollegiale Kollegin.
Ja, manchmal hat es für uns sogar den Anschein, als ob unsere Gedanken gerade machten, was sie wollten. Je mehr wir uns verordnen, jetzt aufmerksam und konzentriert zu arbeiten, um so weniger bringen wir zustande. Appelle wie "Reiß dich zusammen" bringen reichlich wenig.
Unsere Konzentrationsfähigkeit läßt sich nicht durch den Willen steigern.
Unsere Konzentration ist die Folge unterschiedlicher Denk- und Verhaltensgewohnheiten, mit denen wir uns hier befassen.
Der Brockhaus definiert Konzentration als "die Zentrierung seelischen Geschehens; speziell die bewußte Steigerung der Aufmerksamkeit und ihre Bindung an ein vorgegebenes Ziel." Die Definition beinhaltet, dass es uns gelingt, uns auf ein bestimmtes Thema zu konzentrieren und irrelevante Dinge zu ignorieren. Viele inneren und äußeren Störquellen können uns jedoch davon abhalten, unsere Aufmerksamkeit gezielt auf einen Punkt zu richten.
S. Horn führt in seinem Buch "Konzentration" 11 unterschiedliche Konzentrationsblockaden auf:
Hierunter fallen beispielsweise das ständig klingelnde Telefon, die Unterbrechung durch Kolleginnen/den Chef, Baustellenlärm und Maschinengeräusche, ein chaotischer Schreibtisch, Musik.
Die Fähigkeit, sich zu konzentrieren wird erlernt. Wenn wir sie nicht erlernen und/oder nicht trainieren, dann werden wir sie wieder verlernen.
Wenn wir uns angewöhnt haben, unsere Gedanken einfach kreisen und über uns hereinbrechen zu lassen oder sie nicht zu Ende zu denken, dann leidet unsere Aufmerksamkeit.
Sobald etwas nicht nach ihren Vorstellungen läuft, können sich viele Menschen nicht mehr bei der Stange halten. Aufgrund ihrer geringen Frustrationstoleranz brechen in ihrem Bemühen ab.
Wenn uns etwas nicht sonderlich interessiert und wir keinen Sinn darin sehen, werden wir unsere Aufmerksamkeit abschweifen lassen – es sei denn wir wecken bewußt unser Interesse.
Wenn wir nicht genau wissen, wie wir eine Aufgabe bewältigen sollen, dann führt das leicht zu einem Abfall in der Konzentration.
Unser Gehirn kann zu einer Zeit nur einem Gedanken folgen. Haben wir uns zu viele Projekte an Land gezogen, werden wir, wenn wir an dem einen arbeiten, mit Gedanken an die anderen zu kämpfen haben.
Eine sich anbahnende Grippe, Übernächtigung, Medikamenteneinnahme, hoher Alkoholkonsum und eine berufliche oder private Dauerbelastung beeinträchtigen unsere Aufmerksamkeit.
Je mehr wir uns durch ein Ereignis bedroht und aus dem Gleichgewicht gebracht fühlen, desto mehr zieht dieses Ereignis die Aufmerksamkeit an sich und usmo störanfälliger ist unsere Konzentrationsfähigkeit (Bsp. Trennung oder Verlust eines Partners durch Tod, drohende lebensgefährliche Operation)
Wenn Sie sich innerlich gegen die Arbeit wehren oder glauben, sie nicht bewältigen zu können, werden Sie sich auch nur schwer darauf konzentrieren können. Auch Zeitdruck oder die Einstellung "Ich muss unbedingt, aber will nicht ..." können unsere Konzentrationsfähigkeit blockieren.
Wenn wir bemerken, dass wir uns nicht richtig konzentrieren können, dann sollten wir uns nicht dafür verurteilen. Die Selbstverurteilung steigert unsere Konzentrationsfähigkeit in den meisten Fällen nicht und läßt uns nur noch unzufriedener mit uns selbst zurück.
Eine Analyse der Ursachen ist angesagt: Weshalb können Sie sich nicht konzentrieren? Schauen Sie sich hierzu nochmals die obige Liste der Konzentrationsblockaden an. Sobald Sie wissen, woher Ihre mangelnde Konzentration rührt, können Sie auch Handlungsstrategien entwickeln, um Ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.
Zunächst sollten wir einmal mit dem Aberglauben aufräumen, dass man sich entweder konzentrieren kann oder nicht. Buddhistische Mönche arbeiten ihr Leben lang daran, sich ganz auf eine Aktivität zu konzentrieren, sozusagen in ihr aufzugehen, ohne darüber nachzudenken. Warum sollte es uns leichter fallen?
Unsere Konzentrationsfähigkeit entsteht auch nicht nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. An manchen Tagen wird es uns besser gelingen, an anderen weniger. Wenn Sie beispielsweise das Autogene Training erlernt haben, dann wissen Sie, dass es nicht immer gleich gut funktioniert. Manchmal werden immer wieder störende Gedanken auftauchen, die Sie dann nur sanft vorüberziehen lassen sollten.
Alles, was uns seelisch aus dem Gleichgewicht bringt, stört auch gleichzeitig unsere Konzentrationsfähigkeit.
Untersuchungen haben gezeigt, dass wir bei einem mittleren Anspannungsniveau die höchste Leistungsfähigkeit zeigen, d.h. dann, wenn wir weder zu entspannt, noch zu angespannt sind.
Nehmen wir uns dazu die Störquellen von oben zu Hilfe:
Wenn Sie Geräusche und Störungen nicht abstellen können, dann geben Sie diesen die innere Erlaubnis, da zu sein. Je mehr Sie sich nämlich innerlich dagegen wehren ("Dieser Lärm ist nicht zum Aushalten!"), umso mehr dringen die Störungen in Ihr Bewußtsein und stören Sie tatsächlich in der Aufmerksamkeit. Akzeptieren Sie die Störquellen mit der Einstellung: "O.k., ihr seid da. Ihr dürft da sein. Ich werde meine Arbeit erledigen".
Um am Ball bleiben zu können, müssen Sie mit sich selbst geduldig sein.
Wenn ja, müssen Sie diese interessanter machen:
Sie können dann nur bis zu einem bestimmten Grad Ihre Konzentrationsfähigkeit beeinflussen. Wenn Sie aus dem inneren Gleichgewicht geraten sind, können Sie nur schwer den Kopf frei bekommen. Vielleicht sollten Sie sogar Ihrer Kollegin oder dem Chef mitteilen, dass Sie im Augenblick in einer schweren Belastungssituation sind und deshalb nicht so leistungsfähig sind.
Schreiben Sie auf, was Sie belastet, und unterbrechen Sie dann die Gedanken bis zum Feierabend. Rufen Sie sich innerlich zu: "Stopp, dafür habe ich jetzt keinen Platz. Heute Abend werde ich mich damit beschäftigen". Sprechen Sie mit Freunden über Ihr Problem, mit einem Therapeuten oder in einer Selbsthilfegruppe. Ein manches Mal drehen sich die eigenen Gedanken im Kreise, man sieht alles übertrieben hoffnungslos. Andere Menschen haben Abstand und können auf neue Lösungswege aufmerksam machen.
1. Unsere Konzentrationsfähigkeit ist erlernt und kann trainiert werden.
2. Wir können 11 Konzentrationsblockaden unterscheiden: Ablenkung, Mangel an Übung, gewohnheitsmäßige Unaufmerksamkeit, geringe Frustrationstoleranz, Mangel an Interesse, Aufschieben, Unklarheit des Plans, Überlastung, Müdigkeit, ungelöste emotionale Probleme und negative Einstellungen.
3. Konzentration kann nicht verordnet, wohl aber trainiert werden.
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Das ist wirklich spannend, wie moderne Psychologie und Yoga zusammenfinden können. Die Definition von Konzentration im Yoga nach Patanjali lautet beispielsweise: "Konzentration ist das Binden des Geistes an einen Punkt.", also fast identisch mit dem Brockhaus. Oder ein anderes Beispiel: Gemäß der wichtigsten Yogaschrift, der Bhagavad Gita, liegt das Ziel des Yoga genau darin, einen solchen mittleren, weder zu entspannten noch zu angespannten Zustand herzustellen, wie oben mit dem Begriff "höchste Leistungsfähigkeit bei mittlerem Anpassungsniveau" erwähnt wird. LG, Alina
Ich freue mich jeden Sonntag auf euren tollen Newsletter. Ich habe viel gelernt und auch anwenden können; ebenso eure Bücher sind inspirierend, helfen aus Krisen und sind Gold wert. Ein wahrer Schatz unter etlichen (sinnlosen) Psychologiebüchern auf dem Markt. Weiter so!
Grüß Gott, Ihr Lieben,
vielen tausend Dank für Eure Briefe. Es sind so enorm hilfreiche Beiträge. Wirklich - Balsm für die Seele.
Lg Agnes Jocher