Nicht jammern und klagen - handeln!

Nur nicht jammern - oder doch? Was das Jammern bringt welche Nachteile es hat und was man tun kann statt zu klagen und zu jammern.

Nicht jammern und klagen - handeln!
© Emma Simpson, unsplash.com

Klagen und jammern ändert nichts. Nur Handeln und der Wille zur Veränderung bewirken etwas zum Besseren.

Vielleicht kennen Sie die Situation: Sie treffen einen Bekannten oder Verwandten und fragen ihn, wie es ihm geht. Er beginnt, über irgendetwas zu klagen (seine Gesundheit, seinen Job, seine Kinder, die Nachbarn, die Politik, das Wetter, die Wirtschaftslage, ...) und sofort setzen Sie nach und beginnen, in dieses Klagelied einzustimmen.

Ja, vielleicht bemühen Sie sich sogar noch, ihn in seinen Klagen zu übertreffen: „Das ist noch gar nichts. Weißt du, was mir passiert ist ....“ Gewöhnlich tut es uns zuerst einmal gut, zu jammern, zu klagen und uns zu beschweren. Wir fühlen uns quasi vereint im Leid. Und indem wir über unsere Unzufriedenheit, Enttäuschungen und Besorgtheit sprechen, wird es uns vielleicht auch ein bisschen leichter.

Durch das Jammern bekommen wir von anderen Aufmerksamkeit, Zuwendung und vielleicht auch Trost.

Langfristig schadet uns das Klagen und Jammern.

Die Zuwendung, die wir durch das Jammern bekommen, ist nur ein Trostpreis.

Durch das Klagen und Jammern begeben uns in eine Opferrolle und natürlich ändert sich nichts durch unser Klagen. Klagen und Jammern ist wie in einem Schaukelstuhl zu sitzen. Man verbraucht Energie, um den Schaukelstuhl in Bewegung zu halten, kommt aber trotzdem nicht vom Fleck.

Jammern und Klagen sind Energieverschwendung.

Und ehrlich gesagt, sind Menschen, die ständig jammern und klagen, auch keine Stimmungskanonen. Sie verderben anderen eher die gute Laune und ziehen einen runter.

Warum jammern Menschen?

Wir Menschen unterscheiden uns darin, wie mir mit einer misslichen oder unfairen Lage bzw. mit Kummer umgehen. Manche Menschen betrachten ihre Probleme und Sorgen als eine rein private Angelegenheit, die nur sie selbst etwas angehen und mit denen sie alleine klarkommen wollen. Andere wiederum lassen ihr Umfeld an ihrem Unglück teilhaben - sie jammern über ihre Situation. Wie werden wir zu Jammerern?

Viele Ursachen können dazu führen, dass wir über unsere Situation jammern. Beispielsweise:

  • Unsere Eltern oder nahen Bezugspersonen gehören auch zu den Menschen, die anderen gegenüber über ihr Elend klagen oder klagten. So haben wir es uns das Jammern abgeschaut.
  • Unsere Eltern haben uns immer dann, wenn wir als Kinder jammerten, Zuwendung geschenkt. So wurden wir dafür belohnt, zu jammern.
  • Wir bekamen die Aufmerksamkeit unserer Eltern nur, wenn wir uns bemerkbar machten - und das gelang uns über das Jammern.
  • Wir haben in unserer Kindheit erlebt, dass wir Mitleid bekommen, wenn wir anderen unser Leid klagen.
  • Unser Jammern hat sich im Laufe unseres Lebens als Strategie bewährt, dass unser Umfeld uns erhört und unliebsame Aufgaben abgenommen hat. So hat sich Jammern z.B. dafür bewährt, Verantwortung nicht tragen zu müssen.
  • Wir haben erlebt, dass andere uns trösten, wenn wir ihnen unser Leid klagen. So hören wir die positiven, aufbauenden Gedanken, die wir uns selbst nicht geben können.

Nachteile der Angewohnheit, zu klagen und jammern

  • Wenn wir klagen, konzentrieren wir uns auf das, was nicht funktioniert. Wir übersehen alles, was gut läuft.
  • Unser Jammern und Klagen führt zu einer Verstärkung unserer negativen Gefühle wie Wut, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Menschen, die stets jammern, kommen nicht mehr aus ihrer Ich-armer-Kerl-Rolle heraus und fühlen sich als Opfer.
  • Je mehr wir uns auf das konzentrieren, was nicht nach unseren Vorstellungen läuft, umso stärker nehmen wir es wahr, umso größer wird es in unserer Wahrnehmung und umso mehr beeinflusst es uns.
  • Wenn wir jammern und klagen, suchen wir nicht nach Lösungen für das Problem. Wir verharren in dem Zustand, dass uns Dinge stören, belasten, schmerzen und ärgern.
  • Manche unserer Freunde sehen uns als undankbar, wehleidig und zu anstrengend. Sie wollen nicht immer nur unsere Klagen hören. Sie ärgern sich, wenn wir deren Lösungsvorschläge nicht annehmen und befolgen.
  • Je häufiger wir uns auf das Negative konzentrieren, desto eher kommen wir zu einer generellen negativen Lebenseinstellung, dass das Leben hart, schwierig, ungerecht und hoffnungslos ist.
  • Wir haben den Eindruck, keine Kontrolle über unser Leben zu haben. Wir haben den Eindruck, uns bliebe nichts anderes übrig, als zu jammern.

Jammern und Klagen aufgeben - wie lernt man das?

Der erste Schritt besteht darin, zu erkennen, dass Ihnen das Jammern und Klagen schadet. Sich ab und zu mal über Dinge zu beschweren und zu jammern, die Ihnen nicht gefallen, kann entlastend sein. Wenn Sie sich jedoch dabei ertappen, dass Sie jedes Gespräch mit Klagen füllen oder sogar auch, wenn Sie alleine sind, mit dem Schicksal hadern, dann sollten Sie das Jammern aufgeben.

TIPP 1:Entscheiden Sie sich bewusst dafür, nach den Dingen in Ihrem Leben zu suchen, die gut laufen.

Womit sind Sie zufrieden? Was entspricht Ihren Vorstellungen? Wofür können Sie dankbar sein? Dann werden Sie auch die damit verknüpften positiven Gefühle wie z.B. Freude und Dankbarkeit verspüren.

TIPP 2:Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie im Leben möchten und wie Sie es erreichen können.

Jammern ist Energieverschwendung und ein Energieräuber. Nutzen Sie Ihre Energie lieber, aktiv nach Lösungswegen zu suchen. Dann verspüren Sie Hoffnung und bekommen wieder Kontrolle über Ihr Leben. Loben Sie sich für jeden kleinen Schritt, den Sie vorankommen.

TIPP 3:Meiden Sie Menschen, die nur jammern oder lenken Sie im Beisein dieser Menschen das Gespräch bewusst auf andere Themen.

Jammern und Klagen kann genauso ansteckend sein wie eine Grippe. Unterbrechen Sie Ihren Gesprächspartner und unterhalten sich mit ihm über etwas Positives.

TIPP 4:Wenn Sie mit etwas in Ihrem Leben unzufrieden sind, dann ändern Sie es. Wenn das nicht geht, dann ändern Sie Ihre Einstellung dazu.

Statt Ihre Aufmerksamkeit auf Probleme zu lenken und sich dadurch zu lähmen, halten Sie Ausschau nach Lösungen. Suchen Sie gezielt nach Lösungsmöglichkeiten für Ihr Problem.

Fallen Ihnen keine Lösungen ein, dann ändern Sie Ihre Einstellung zu diesem Problem. Mehr dazu in Probleme - wie damit umgehen?

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Mentira schreibt am 05.08.2022

Moin, Servus...
Jammern ist der Ausdruck von Hilflosigkeit und Wut, weil man Situationen nicht mehr im Griff hat. Man hat den Zeitpunkt verpasst, etwas zu verändern, sich Gedanken zu machen, wie kann ich meine Lage verändern. Aber der Mensch ist träge, und wer etwas verändern will/muss, muss/sollte IMMER bei sich anfangen, sonst klappt das Ganze nicht. Bringt auch nichts, wenn ich mit Schuldzuweisungen anfange. Es ist grundsätzlich zu sagen, es gibt keine alleinige Schuld. Auch wenn es nur "du" bist, und der Grund welcher dich in diese Lage manövriert hat bzw. du dich da hast hinein manövrieren hast lassen.
Denke nach, schreibe deinen Gedanken auf, Jammern, Klagen, aus welchen Gründen auch immer, macht nur negative Gedanken. Und irgendwann befindet man sich in einer Spirale aus der man nicht mehr raus kommt. Arbeite deine schriftlichen Gedanken nach und nach ab. Verbessere dein Gedankengut!


Rolf schreibt am 18.12.2020

Es gibt Menschen die sich absichtlich in schlechte Situationen manövrieren damit sie jammern können, den ganzen lieben Tag. Oft sind dann Dinge schlecht bevor sie da sind, für das Umfeld kann dies eine Belastung werden und gehen dann oft auf Distanz. Selber kenne ich auch Personen die so gelenkt sind. Vielen dank für den Artikel, sehr gut und absolut treffend geschrieben. Gruss Rolf


Elisabeth Schmidburg schreibt am 28.11.2020

Ich halte nichts von der Jammerei = Wehleidigkeit


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 Langfristig schadet uns das Klagen und Jammern.
 Warum jammern Menschen?
 Nachteile der Angewohnheit, zu klagen und jammern
 Jammern und Klagen aufgeben - wie lernt man das?
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