Sich bewusst auf das zu konzentrieren, was man gerade tut, und dabei wachsam seine Sinne zu schärfen, ist eine wirksame Methode für mehr Zufriedenheit und Freude im Leben.
Wenn es dir wie den meisten Menschen geht, dann kreist in deinem Kopf permanent ein Gedankenkarussell. Du beschäftigst dich mit Ereignissen aus der Vergangenheit oder machst dir Sorgen um die Zukunft. Wahrscheinlich werden es meist negative Gedanken sein, mit denen du deinen Körper in Spannung versetzt, dir Energie raubst und deine Stimmung beeinträchtigst. Vor lauter Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft vergisst du das Heute, das Hier und das Jetzt.
Der Tipp Nr. 8 aus dem Lebensfreude-Training lautet deshalb:
Werde achtsam für die kleinen Dinge im Leben!
Unter Achtsamkeit verstehen wir eine offene und akzeptierende Haltung gegenüber allem, was man im Augenblick wahrnimmt. Sie stammt aus dem Buddhismus und hilft heute vielen Menschen in unserer westlichen Welt. Zu den Wahrnehmungen können Gedanken, Phantasien, Erinnerungen, Gefühle, Sinneserfahrungen, körperliche Reaktionen und äußere Vorgänge gehören. Mit Achtsamkeit begegnen wir den Erlebnissen und Herausforderungen unseres Alltags mit der Einstellung: „Ich bin neugierig auf alles, was kommt. Es ist in Ordnung.“ Oder: „Aha, so fühlt sich Wut, Angst … an.“ Und dann nehmen einfach nur wahr, was wir betrachten, und enthalten uns jeglicher Wertung! Wenn es regnet, dann ärgern wir uns nicht über das schlechte Wetter, sondern achten auf die Bewegung der Wolken, das weiche Tageslicht oder die Tropfen, die an der Fensterscheibe oder unserem Schirm entlanglaufen. Dadurch werden wir ruhiger und gelassener.
Wähle eine Alltagssituation aus, beispielsweise das abendliche Zähneputzen. Achte eine Woche lang jeden Tag genau darauf, wie du dabei dastehst, wie sich die Zahnbürste im Mund anfühlt, welche Beschaffenheit und welchen Geschmack die Zahnpasta hat und wie er sich im Laufe des Zähneputzens verändert, wie du atmest, wie du den Kopf hältst und so weiter. Mach dir deine Sinneswahrnehmungen bewusst: Was empfindest du in diesem Augenblick? Wo empfindest du etwas?
Du wirst wahrscheinlich zu Beginn der Achtsamkeitsübung immer wieder einmal in deinen Gedanken abschweifen zu den Erlebnissen des Tages zurück oder zu den bevorstehenden. Lass diese Gedanken zu und dann verabschiede dich von ihnen und kehre zurück zum Zähneputzen. Keine Sorge, mit zunehmender Übung wird dir die Konzentration auf das, was du tust, immer leichter fallen. Und du wirst eine wunderbare Entdeckung machen: Achtsamkeit hilft dir, den Augenblick mehr zu genießen und deine Emotionen zu beruhigen.
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