Sozialphobie - die Angst auf andere zuzugehen und negativ aufzufallen. Strategien wie Sie Kontakte knüpfen und Ihre soziale Angst lindern können.
Die Angst, sich zu blamieren und negativ aufzufallen, ist so groß, dass Menschen mit sozialer Angst sich zurückziehen und soziale Kontakte meiden.
Schüchternheit und soziale Ängste machen einsam. Was tun, wenn man sozialängstlich ist? Wie auf andere gelassener zugehen? Wer kennt sie nicht, diese feuchten und zittrigen Hände, die Schmetterlinge im Bauch und die Anspannung, wenn man unter wildfremden Menschen ist?
Ca. 75 Prozent aller Menschen haben Angst vor Fremden und Veranstaltungen, Vorträgen und Seminaren, bei denen sie niemanden kennen. Und doch ist es nicht der Anblick fremder Menschen, der in uns den Angstschweiß hochsteigen läßt. Unsere negativen Phantasien, was uns in Gegenwart dieser Menschen passieren könnte, sind die tatsächliche Ursache für unseren körperlichen Amoklauf.
Schauen wir uns ein Beispiel an:
Die kontaktfreudige Frau P. und die kontaktängstliche Frau N. sind beide zu einer Party bei Yvonne eingeladen. Frau P. sieht das Fest als Chance, neue Leute kennenzulernen. In einem pfiffigen Outfit und mit der Einstellung: "Du siehst gut aus und wirst ankommen" kommt sie zur Fete. Nachdem sie ihre Glückwünsche losgeworden ist, lässt sie erst mal ihren Blick prüfend umherschweifen: "Lauter unbekannte Leute, wer interessiert mich am meisten?"
Selbstsicher und mit einem Lächeln auf den Lippen geht sie auf einen jungen Mann zu und spricht ihn direkt an: "Hallo, woher kennst du Yvonne?" Nach einer angeregten Unterhaltung wendet sie sich mit den Worten: "Ich will mal weiterschauen, wen ich sonst noch kenne," anderen Gästen zu. Es ist für sie ein gelungener Abend.
Ganz anders Frau N. Sie hat sich schon tagelang damit beschäftigt, ob sie überhaupt hingehen soll. Mit einem mulmigen Gefühl macht sie sich auf den Weg. Sie quält sich mit bangen Fragen: "Was, wenn die anderen alle besser aussehen, klüger sind ... Was, wenn niemand sich mit mir unterhalten möchte?" Auf dem Fest angekommen verzieht sie sich in die hinterste Ecke und wartet darauf, angesprochen zu werden. Spricht sie jemand an, lächelt sie unsicher und gibt knappe Antworten. Am Ende des Abends fühlt sie sich bestätigt, nicht interessant für andere zu sein.
Es gibt täglich sehr viele Möglichkeiten, mit anderen ein paar Worte zu wechseln.
Überlegen Sie einmal, wie vielen Menschen Sie täglich ganz zufällig begegnen. Da sind Ihre Nachbarn, der Briefträger, die Zeitungsfrau, die Verkäuferin im Lebensmittelgeschäft oder Kaufhaus, die Frau, die neben Ihnen in der Straßenbahn sitzt oder an der Haltestelle wartet, der Mann auf der Parkbank oder im Eiscafé, die Kundin hinter oder vor Ihnen am Bankschalter oder an der Parkhauskasse.
Ganz abgesehen von den Menschen, die Sie treffen, wenn Sie sich ganz bewusst unter die Menschen begeben - wie z.B. im Café, bei einem Vortrag oder im Seminar, in der Gymnastikgruppe, bei einer Hochzeit oder auf einem Fest, etc. Wo immer Sie Menschen treffen, haben Sie die Wahl, Kontakte zu knüpfen oder sich zurückzuhalten.
Wenn Sie zu den kontaktängstlichen und schüchternen Menschen gehören, dann sind Ihnen die folgenden negativen Gedanken vertraut:
Hinter diesen Gedanken verbergen sich die Angst vor einem Mißerfolg und die Angst vor Ablehnung.
In diesem Video erfahren Sie, wie soziale Ängste in einer Therapie behandelt werden. Alle Videos aus der Videoberatung Soziale Angst.
Bislang haben Sie vermutlich gedacht, für andere uninteressant zu sein oder hatten panische Angst vor Zurückweisung. Wie wäre es mit folgender Einstellung: "Ich gehe auf den anderen zu und beginne ein Gespräch. Wenn er nicht an einem Gespräch mit mir interessiert ist, schade. Aus irgendeinem Grund will er keinen Kontakt." Wenn der andere tatsächlich keinen Kontakt zu Ihnen wünscht, heißt das dann, dass Sie uninteressant und unattraktiv sind? Nein. Andere sind nun mal nicht immer in der Stimmung für ein Gespräch oder haben selbst Angst davor. Vielleicht haben diese auch Vorurteile Ihnen gegenüber und schätzen Sie falsch ein.
Sie können damit gleichzeitig testen, wie es mit seiner Empfangsbereitschaft steht. Reagiert der Angesprochene überhaupt nicht oder wendet er sich ab, dann ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Für den Einstieg in ein Gespräch stehen Ihnen drei Themen zur Auswahl:
a) die Situation
Sprechen Sie über die Situation, in der Sie sich beide befinden. Schauen Sie sich um und greifen Sie etwas auf, was Sie beide interessiert oder irritiert. z.B:
b) die andere Person
Die meisten Menschen reden gern über sich und werden erfreut auf Ihre Fragen oder Kommentare antworten. Bevor Sie anfangen, sollten Sie schauen, was die andere Person gerade tut, trägt, sagt und liest, und sich überlegen, worüber Sie gerne mehr wissen möchten. Beispielsweise: "Ich habe Sie schon öfter im Park gesehen. Was reizt Sie denn am meisten hier am Park?" "Sie kennen sich so gut in ... aus. Wie lange befassen Sie sich schon damit?"
c) Sie selbst.
Dieser Einstieg führt eher selten zu einem anregenden Gespräch.
Wenn Sie Angst haben, nichts erzählen zu können.
Ihr Gegenüber kann darauf nicht mit einem knappen Ja oder Nein antworten. Sie erhalten dadurch mehr zusätzliche Informationen, die Sie in den Fortgang des Gesprächs mit einbeziehen können. Denken Sie daran, dass Sie und Ihr Gesprächspartner für den Fortgang des Gesprächs verantwortlich sind. Sie haben den Mut gehabt, ihn anzusprechen. Sollte sich herausstellen, dass Ihr Kontakt nicht tragfähig ist und sie nicht viel gemeinsam haben, dann ist das in Ordnung. Dann hat dieses Gespräch lediglich geholfen, die Zeit zu vertreiben und Ihre Menschenkenntnis zu vertiefen.
In einer Therapie können Sie Schritt für Schritt lernen, Ihr Vermeidungsverhalten aufzugeben und Ihre Angst, negativ aufzufallen, überwinden. Eine Therapie machen ist kein Zeichen von Schwäche. Vielleicht hilft Ihnen auch das Training gegen Schüchternheit weiter.
Soziale Ängste lassen sich überwinden, da sie erlernt sind.
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