Endorphine, Dopamin, Oxytocin … Glücksgefühle haben viel mit diesen körpereigenen Botenstoffen zu tun. Wie du deine Glückshormone ankurbelst, zeigt dir dieser Beitrag.
Glück – dieses wahrhaft erhebende Gefühl! Um uns unbeschwert und glücklich fühlen zu können, muss die Chemie stimmen. Denn als körpereigene Botenstoffe nehmen Hormone direkten Einfluss auf unsere Emotionen. Für positive Gefühle sorgen sogenannte Glückshormone. Zu ihnen zählen zum Beispiel Endorphine, Dopamin und das als Kuschelhormon bekannte Oxytocin. Haben wir ausreichende Mengen dieser Glücklichmacher im Blut, verdirbt uns so schnell nichts die gute Laune.
Glück entsteht im Gehirn. Und bestimmte Hormone spielen dabei eine wichtige Rolle. Über Synapsen melden diese Botenstoffe nämlich Nervenerregungen direkt an die Kommandozentrale unseres Körpers. Auf Basis dieser weitergeleiteten Informationen fühlen wir uns zufriedener, entspannter oder positiv stimuliert – je nachdem, welches Glückshormon gerade am Zug ist. Glückshormone können uns in einen wahren Gefühlsrausch versetzen. Kein Wunder, dass sie häufig als körpereigene Drogen bezeichnet werden.
Die verschiedenen Arten von Glückshormonen unterscheiden sich in ihrer Wirkung: Es gibt schmerzlindernd-betäubende, entspannende oder stimulierende Botenstoffe. Unser Körper produziert sechs verschiedene Glückshormone, die sich in ihrer Wirkung unterscheiden: Serotonin und Oxytocin sorgen für Entspannung und Wohlbefinden, Dopamin und die Neurotransmitter Noradrenalin und Phenethylamin wirken anregend und konzentrationssteigernd, während Endorphine den ganzen Körper mit einem rauschhaften Glücksgefühl überschwemmen. Diese Vorgänge im Körper basieren auf Reiz-Reaktions-Schemata: Mit einfachen Tricks kannst du daher in trüben Momenten deine Glückshormone zum Tanzen bringen.
Je mehr die Frühlingssonne die winterliche Dunkelheit vertreibt, desto heller wird auch unsere Gemütslage. Grund dafür ist ein Anstieg des Serotoninspiegels im Blut. Dieses Hormon sorgt für ein sonniges Gemüt, treibt uns den Winterschlaf aus dem Pelz und macht Lust auf Zärtlichkeit. Wer Licht in sein Leben bringt und sich häufig im Freien aufhält, profitiert deshalb in mehrfacher Hinsicht. Frische Luft regt nämlich auch die Produktion von Dopamin an, einem weiteren entscheidenden Botenstoff für unser Glücksempfinden. Dieses Hormon sorgt für eine gute Durchblutung und gibt Impulse an die Muskulatur weiter.
Zusammen mit Serotonin und Noradrenalin – das Motivation und geistige Leistungsbereitschaft steigert – ein echter Wohlfühl-Booster. Vor allem sportlich sehr aktive Menschen erleben häufig einen selbstgemachten Höhenflug: Gelangt der menschliche Körper nahe an seine Belastungsgrenze, veranlasst das Gehirn die Ausschüttung von Endorphinen. Diese körpereigenen Schmerzmittel lassen Erschöpfungssymptome verschwinden und wir fühlen uns wie im Rausch – beim Sport der ideale Treibstoff für einen fulminanten Schlusssprint. Sportliches Ausdauertraining setzt zudem Phenethylamin frei, das diesen Rausch noch verstärkt. Wer keinen Sport macht, sondern verliebt ist, den berauscht dieses Hormon ebenfalls und sorgt für die typischen Schmetterlinge im Bauch. Oxytocin hingegen beruhigt und entspannt. Vor allem in der Beziehung von Mutter und Kind spielt es eine wichtige Rolle. Doch das sogenannte Kuschelhormon tut jedem Geschlecht gut: Sobald wir eine angenehme körperliche Berührung erfahren, fühlen wir uns wohl und sehr glücklich.
Glück zum Essen
Gute Nachrichten für alle, die gerne Nüsse knabbern: Wer zu Cashewkernen greift, füttert nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Die kleinen, hufeisenförmigen Kraftpakete enthalten nämlich die Aminosäure Tryptophan, eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin. Und dieser Botenstoff wirkt stimmungsaufhellend. Dass Cashewkerne außerdem reich an Vitaminen, Mineralien und Proteinen sind, laut einer Studie aus Harvard beim Abnehmen helfen und vorbeugend gegen Diabetes Typ 2 wirken, dürfte zusätzlich für gute Laune helfen.
Wenn du selbst etwas für deinen Glückshormon-Haushalt tun willst, probiere doch mal folgende Tipps aus.
Unser Körper braucht unterschiedliche Nährstoffe für die Hormonproduktion. Die Schilddrüse beispielsweise benötigt Jod, um zuverlässig arbeiten zu können. Und damit Serotonin entstehen kann, ist Tryptophan notwendig. Weil unser Körper diese essentielle Aminosäure nicht selbst herstellen kann, müssen wir sie über die Nahrung aufnehmen. Cashewkerne, Sojabohnen, Linsen, Haferflocken, Sonnenblumenkerne und dunkle Schokolade gehören zu den leckeren Lieferanten. Ein aktiver Lebensstil mit Sport und viel Bewegung trägt ebenfalls dazu bei, Glückshormone ins Blut zu bringen. Eine Runde spazieren, walken oder joggen ist dafür genauso geeignet wie ein spontaner Tanz durchs Wohnzimmer, wenn dein Lieblingslied läuft.
Kuscheln, streicheln und umarmen – wer auf Tuchfühlung geht, tut sich auch selbst etwas Gutes. Dabei muss nicht unbedingt ein Lieblingsmensch in der Nähe sein: Eine entspannende Selbstmassage, zum Beispiel an Füßen oder Händen, oder eine ausgiebige Streicheleinheit mit Haustieren regt die Produktion des Glücklichmachers Oxytocin genauso an. Mit anderen zusammen zu sein macht aber auch ohne direkte Berührungen glücklich: Gemeinsam lachen, singen oder einfach nur Wohlfühlmomente zu genießen, bringt reichlich Endorphine ins Blut.
Der nächste Sommerurlaub, ein geplanter Kinobesuch oder der Gedanke an dein Lieblingsessen am Abend: Vorfreude kurbelt die Dopamin-Produktion gehörig an. Arbeiten wir uns privat oder beruflich an ein positiv besetztes Ziel heran, beflügelt uns das auf unserem Weg dorthin. Wichtig ist nur eines: Realistisch muss es bleiben. Wer sich vorab schon mal ans Ziel seiner Wünsche träumt, tut dies am besten in der Nacht: Je besser der Schlaf, desto mehr Kraft bleibt dem Körper für die Produktion von Glückshormonen.
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