In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" erzählt Maja Günther offen von ihrem sehr individuellen Lebensweg und zeigt dabei, wie sehr ihr dabei die Kraft ihrer Vorstellung geholfen hat.
In dieser Folge möchte ich euch etwas aus meinem Leben erzählen, in der Hoffnung, einigen von euch Mut zu machen, ihren ganz individuellen Lebensweg zu gehen. Es geht darum, wie ich mich mit meiner ganz eigenen Vorstellung vom Leben, also mit meinen gedanklichen Bildern von meiner Zukunft beziehungsweise von meinen Wünschen und Träumen, identifiziert habe. Die Fähigkeit, daran zu glauben, dass wir Menschen alles erreichen können, dass alles möglich ist, wenn wir es wirklich wollen, hat mich, wenn ich heute zurückblicke, Berge versetzen lassen.
Lange Zeit war mir (und anderen) nicht klar, worin meine Stärken und Talente liegen. Ich habe alle beneidet, die wussten, was sie einmal beruflich werden wollen. Mir hat es Angst gemacht, nicht zu wissen, wohin mich mein Weg führt. Ich war keine besonders gute Schülerin und die Dinge, die mir Spaß gemacht haben, waren nicht die Dinge, für die man Anerkennung bekam. Ich war auf der Suche.
Gleichzeitig hatte ich sehr viele Interessen, ohne in Erwägung zu ziehen, dass daraus Berufe werden könnten: Ich habe mich schon immer für Menschen und ihre Lebensgeschichten interessiert. Auch die Verbindung von Körper und Emotionen hat mich beschäftigt, auch wenn mir das erst viel später bewusst geworden ist. Tanzen war meine Leidenschaft, obwohl ich bei Weitem nicht zu den Besten gehörte. Ich träumte davon, auf der Bühne zu stehen. Die Bewegungsabläufe beim Tanzen haben direkt Gefühle in mir hervorgerufen. Und umgekehrt konnte ich meine vorhandenen Emotionen im Tanz ausdrücken. Das alles lief auf einer unbewussten Ebene.
Jahre später habe ich mich dazu entschlossen, Soziologie zu studieren, weil ich mich für gesellschaftliche Zusammenhänge interessierte und das Gefühl hatte, darüber ein breitgefächertes Basiswissen zu bekommen. Auch hier habe ich vielleicht zu den Gewissenhaften, nie aber zu den Besten gehört. Unbewusst bin ich auch mit dem Studium meinem Interesse an Menschen und sozialen Gefügen nachgegangen, ohne zu wissen, wo mich das später hinführen würde.
Während der Semesterferien beschloss ich, Tango Argentino zu lernen. Ich nahm eine Stunde Tanzunterricht und hatte plötzlich die gleichen Gefühle, die ich aus meiner Kindheit kannte, als ich davon träumte, Tänzerin zu werden. Es fühlte sich echt an und authentisch. Es war ein Strauß an Gefühlen, der mich mit einer Wucht traf, dass es plötzlich undenkbar war, ein Leben ohne diesen Tanz zu leben. Ich studierte weiter und eröffnete parallel dazu eine Schule für argentinischen Tango.
In dem Moment kam die Realität auf mich zu. Skeptische Fragen von besorgten Menschen, die sich nicht vorstellen konnten, dass das ein echter und ernstzunehmender Beruf sei. Ich wurde gefragt, was ich im echten Leben so mache. Wie ich mein Geld verdienen würde. Was meine Zukunftspläne und meine wirklichen Ziele seien. Daneben erfuhr ich alle behördlichen Hürden und Hindernisse, die man in den Weg gelegt bekommt, wenn man sich selbständig macht. Es war keine leichte Zeit, aber ich war zu hundert Prozent glücklich und erfüllt von dem, was ich tat, und ich lernte, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und meinen Weg zu gehen, solange mein Gefühl „ja“ dazu sagte. Ich blendete alle Bedenken aus, vermied Vergleiche mit anderen und folgte meiner Emotion. Ich lebte meinen Traum.
Vergleichbare Situationen sind mir noch öfter begegnet. Meine Vorstellungen waren nicht immer so konkret wie beim Tango, aber der Mechanismus, die Vorstellungskraft als Motor zu nutzen, war derselbe. Ich habe es mir beispielsweise sehr erfüllend vorgestellt, ein Buch zu schreiben. Ich hatte dazu ein Bild von einem schönen alten Schreibtisch am Fenster. Er stand symbolisch dafür, Zeit und Muße zu haben, Ideen und Gedanken zu sammeln und zu sortieren und einen roten Faden zu finden. Die Vorstellung rief Zufriedenheit und das Gefühl, etwas erreichen zu können in mir hervor. Später wurde ich tatsächlich Autorin und durfte genau über die Themen schreiben, mit denen ich mich unbewusst schon jahrelang auseinandersetzte.
Noch unkonkreter war meine Vorstellung, Menschen zu helfen. Ich wollte direkt mit Menschen arbeiten und wusste, dass ich am liebsten dabei helfen würde, das weiterzugeben, was mir selbst geholfen hat. Ich war weder Psychologin noch Sozialpädagogin, aber interessierte mich genau für diese Berufe. Denn die Vorstellung als Therapeutin zu arbeiten, rief eine Fülle an positiven Emotionen in mir hervor. Der Weg dahin schien jahrelang unmöglich und war lange Zeit mit Überwindungen und Rückschlägen verbunden.
Heute arbeite ich als Mitarbeiterberaterin für große Firmen und helfe dort Menschen in der Sozialberatung, Lösungen für ihre psychischen und sozialen Probleme zu finden. Ich habe eine Praxis für systemisches Coaching und viele Paare kommen zu mir zur Beratung. Ich habe mein Ziel erreicht, obwohl es für mich keinen klar vorgegeben oder offensichtlichen Weg dorthin gab. Dabei habe ich dieselbe Erfahrung gemacht, wie zuvor auf den Stationen meines Wegs: Ich habe meine innere Vorstellungskraft genutzt, um sämtliche Hürden zu überwinden und das zu leben, was sich in meinen Bildern gut angefühlt hat.
Selbst wenn wir vielleicht keine spezifischen Träume haben, glaube ich fest daran, dass wir Berge versetzen können, wenn wir uns mit unseren eigenen Bildern und Vorstellungen verbinden. Wenn wir daran glauben, dass genau diese Vorstellung einzig und allein für uns wichtig und richtig ist, dann können wir die Vorstellung als Motor nutzen, unseren ganz eigenen Weg zu gehen. Die Gefühle, die wir haben, während wir uns die Situation vorstellen, sind zuverlässige Hinweise. Einzig und allein Angst kann uns im Weg stehen. Sie kann uns verwirren. Angst vorm Scheitern oder Angst, etwas zu wagen, was viele andere für falsch halten.
Wenn du üben willst, deine Vorstellungen und die damit einhergehenden Gefühle für deine Entscheidungen zu nutzen, dann sage dir: „Angenommen, es gäbe keine Gefahren, kein Scheitern und keine Hindernisse, wie sähe dann deine Entscheidung aus?“
Heute bin ich eine glückliche Frau, die viele Hindernisse überwunden hat. Ich bin viele steinige und manche Umwege gelaufen und habe oft für mich allein entschieden, obwohl es eine Menge kritischer Stimmen um mich herum gab von Menschen, die mir wichtig sind und deren Meinung ich sehr schätze.
Ich möchte keinen Stein missen und würde nichts anders machen, wenn ich nochmal von vorne beginnen würde.
Ich möchte dich dazu ermutigen, an dich zu glauben und auf deine Vorstellungen und Gefühle zu vertrauen. Es gibt nur das eine Leben und dich gibt es auch nur einmal auf der Welt.
Deine
Maja Günther
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