Wenn du mit anderen feierst, verbindest du dich mit der leichten Seite des Lebens und lässt deine Seele schweben. 4 Tipps unterstützen dich dabei, Feste als genussvolles und stärkendes Ritual in deinem Leben zu verankern.
Gemeinsam mit anderen zu feiern ist tief in unserer menschlichen Psyche verwurzelt – über alle Kulturen hinweg. Feste geben uns die Gelegenheit, anderen in einem positiven und entspannten Rahmen zu begegnen, schöne Momente zu teilen und so das Leben intensiver zu empfinden. Wir bekommen ein Gefühl von Geborgenheit, Halt und dem Eingebundensein in eine Gemeinschaft. Wir empfinden Unbeschwertheit und Fröhlichkeit.
Doch oft suchen wir zu lange nach einem geeigneten Anlass für ein Fest oder verlieren ihn in unserem überbordenden Alltag aus den Augen. Umso wichtiger ist es, das Feiern als ein festes Ritual im Leben zu etablieren, so bekommen wir Dankbarkeit, Zuneigung, Verbundenheit und Lebensfreude geschenkt.
Die letzten Jahre waren infolge der Corona-Pandemie und zahlreicher Kriege auf der Welt geprägt von Social Distancing, von politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen und persönlichen Verunsicherungen. So ist es verständlich, dass vielen Menschen die Lust am gemeinsamen Feiern vergangen ist. Doch mit diesem Rückzug nehmen wir uns auch ein wichtiges Grundbedürfnis und ein Mittel, uns fremden Menschen anzunähern und bestehende Verbindungen und Freundschaften wieder zu stärken. Denn Feste und Feiern gehören zu den ursprünglichen gemeinschaftlichen Verhaltensweisen in allen Gesellschaften unserer Welt.
Kulturgeschichtlich gesehen sind Feste seit jeher symbolische Handlungen und wirken so wie ein Spiegel unserer intuitiven Lebenserfahrungen. Feste, vor allem im Freundeskreis, geben uns ein positives und geborgenes Umfeld, weitgehend frei vom Alltagstrott mit seinen Regeln und Pflichten. Hier ist es nicht nur erlaubt, sondern oftmals sogar erwünscht, dass wir spontan sprechen und handeln und unseren Emotionen Raum geben, dass wir fröhlich und ausgelassen sind, Momente des Überdrehtseins erleben, freche Bemerkungen machen, vorurteilsfreie und ungezwungene Begegnungen erleben sowie körperliche Nähe und Berührung erfahren. So fallen der Druck, das Planen, Entscheiden und die Sorge um die Zukunft von uns ab und wir gehen ganz im Augenblick auf.
Mach dir bewusst: Feste zu feiern ist auch ein Privileg unserer liberalen Gesellschaft. Walter Leimgruber, Professor für Volkskunde und Ethnologie an der Universität Basel, sagt:
„In manchen Epochen und Gesellschaften wurden und werden bestimmte Feste verboten, weil die Obrigkeit und die Mächtigen sich vor ihnen fürchten. Denn Feste feiern entwickelt bisweilen eine befreiende Kraft, die zu Aufruhr und Revolte, gar zu Revolutionen führen kann. Manche Feste dienen der Aufhebung gesellschaftlicher Hierarchien, drehen diese wie die frühe Fasnacht geradezu um. Sie wirken als Kritik an den bestehenden Verhältnissen und evozieren das Bild einer gerechten, vollkommenen, utopischen Ordnung; sie regen die Menschen an, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und sich eine schönere und bessere Welt zu träumen.“
Das Geheimnis des gemeinsamen Feierns ist also, dass wir uns nicht nur selbst in eine positive Stimmung versetzen, sondern dabei auch die Beziehung zu anderen und innerhalb der feiernden Gruppe festigen. So schaffen wir es quasi spielerisch, Konflikte, Abgrenzungen und Reibungen, aber ebenso Hierarchien und festgefahrene Rollenmuster zu überwinden, die unseren Alltag prägen. Wir können uns von einer anderen Seite präsentieren und auch die Mitfeiernden von einer anderen Seite kennenlernen.
Deshalb lohnt es sich für dich, ganz bewusst auch mit Menschen zu feiern, die dir nicht so nah sind und mit denen du durchaus das ein oder andere Konfliktfeld siehst oder erlebt hast, beispielsweise die neuen Nachbarn, die eher schwierigen Cousinen oder die Abteilung in deiner Arbeit.
Natürlich kann ein Fest auch dazu führen, dass Spannungen erst recht ausbrechen, weil Menschen unterschiedlich mit dem Wegfall von üblichen Verhaltensregeln, mit Ungezwungenheit, Nähe und Ekstase umgehen. Doch Konflikte können bei jeder Gelegenheit ausbrechen, wenn Menschen für einen längere Zeit in einem Raum zusammen sind. Auf einem Fest werden sie nur für alle deutlicher sichtbar. Dennoch wird diese Gefahr von den positiven und verbindenden Effekten des gemeinsamen Feierns bei Weitem aufgewogen.
Trau dich und beginne, die Feste zu feiern, wie sie fallen. Suche nicht zwanghaft nach einem Anlass, nach einer Erlaubnis, sondern mach das Feiern zum festen Bestandteil deines Alltagslebens – auch wenn es nur kleine Feste mit wenigen Gästen sind. Ergreife die Chance, dazu auch neue Leute einzuladen oder alte Bekannte, die du jahrelang nicht gesehen hast. Feste zu feiern wird ein Licht in dein Leben bringen, das dir durch viele dunkle Zeiten leuchten kann.
Anlässe und Gelegenheiten zum Feiern gibt es immer wieder auch jenseits von Geburtstagen, Hochzeiten oder Taufen. Denn die meisten Menschen freuen sich über eine Einladung zu einem Fest. Es reicht ein Abendessen, ein Glas Wein oder ein Kaffeeklatsch mit Freundinnen und Freunden. Und mach dir keine Gedanken über vermeintliche Konventionen: Es gibt nicht die eine, die beste Art zu feiern. Also egal, wie spontan du dein Fest ankündigst, wie viele Gäste du einlädst (es reicht schon eine:r), ob du Essen zuhause hast oder gut kochen kannst oder nicht. Wichtig ist allein, dass du Lust darauf hast zu feiern, alles andere wird sich ergeben. Und mit der Zeit wirst du den Dreh immer mehr rausbekommen.
Vergnügen und Vorfreude sollten immer die Arbeit und den Stress überwiegen. Natürlich ist es immer aufregend, ein Fest vorzubereiten, vor allem, wenn du es mit Hingabe tust. Aber oft sind es Kleinigkeiten, die eine große Wirkung bei deinen Gästen erzielen und die Atmosphäre schaffen, die du dir für dein Fest wünschst, etwa die Playlist mit einer neuen und eher ungewohnten Musik, die im Hintergrund läuft, ein farbiges Licht oder eine besondere Vorspeise.
Folge stattdessen dem Motto:
Es kommt, wie es kommt, und ist, wie es ist. Wenn Menschen feiern, dann begeben sie sich in eine nicht alltägliche Situation. Und deshalb kann es auch geschehen, dass sie sich unüblich verhalten. Nur wie, lässt sich eben nur schwer vorhersagen, selbst wenn du deine Gäste gut kennst. Also lass los! Sobald das Fest gestartet ist, kannst du eh nicht mehr in die Geschehnisse zwischen und mit deinen Gästen eingreifen.
Nichts wäre schlimmer, als wenn du am Ende deines Festes selbst total ausgelaugt und fertig wärst. Das geschieht vor allem dann, wenn du dich ständig mit Organisatorischem beschäftigst, um dem alten Bild zu genügen, eine gute Gastgeberin oder ein guter Gastgeber zu sein. Sei gewiss, deine Gäste werden sich in den allermeisten Fällen selbst helfen können, wenn sie etwas brauchen, und im Zweifel werden sie dich um Hilfe bitten. Mach dich stattdessen frei, die positiven Reaktionen, ihre Dankbarkeit und gute Stimmung aufzunehmen.
Feste geben dir als Gastgeberin und Gastgeber die Möglichkeit, schöne Momente zu teilen und dadurch den Moment intensiver zu empfinden, etwas zu geben und unmittelbar etwas zurückzubekommen. Sie sind ein Hoch auf das Leben!
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