Wir sehnen uns alle nach Geborgenheit, Sicherheit und Wohlbefinden. Hole dieses wohltuende Gefühl zurück in dein Leben. 13 hilfreiche Tipps zeigen dir, wie das gelingen kann.
Eine heiße Tasse Tee auf der gemütlichen Couch nach einem langen Winterspaziergang, der Blick aufs weite, ruhige Meer oder die innige Umarmung eines Herzensmenschen – all das sind Dinge, die viele von uns mit Geborgenheit assoziieren. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die meisten Befragten Geborgenheit und ein Gefühl des „Aufgehobenseins“ mit sozialen Bindungen wie Partnerschaft, Freundschaft und Familie und damit verbundenen Berührungen wie Kuscheln oder Umarmen, aber auch mit Orten wie ein gemütliches Zuhause oder die Natur in Verbindung bringen.
Geborgenheit ist ein inneres Gefühl, das gekennzeichnet ist durch Loslassen, Entspannung, Wohlbefinden, Wärme, Nähe, Liebe, Akzeptanz, Trost, innere Ruhe, dem Gefühl, dass jetzt im Augenblick nichts Schlimmes passieren kann. Zu dem Gefühl der Geborgenheit gehört auch das Urvertrauen – wir fühlen uns sicher und beschützt, haben die Gewissheit, Halt und Unterstützung zu finden, wenn wir diese brauchen. Sicherheit ist dabei der zentrale und universelle Kern der Geborgenheit, denn nur wenn wir uns sicher und aufgehoben fühlen, können wir unser Leben gestalten und dabei Wohlbefinden und Lebensfreude empfinden.
Das Gefühl von Geborgenheit ist wichtig, denn wenn wir uns sicher und aufgehoben fühlen, kann sich unser Körper entspannen. Wenn wir entspannt sind, werden unsere Abwehrkräfte gestärkt, unser Atemrhythmus verlangsamt sich und die Muskelanspannung nimmt ab. Wir kommen wieder zu uns selbst zurück und spüren unsere Bedürfnisse. Unsere Kreativität und unser Humor können wieder fließen.
Kinder erleben Geborgenheit vor allem durch ihre engen Bezugspersonen, meist die Eltern. Sie werden ernährt, behütet und beschützt, in den Arm genommen, mit ihnen wird gesprochen und gespielt – und sie können sich dessen sicher sein. Nicht umsonst ist das liebevolle, rituelle Vorlesen der „Gute-Nacht-Geschichte“ bei vielen Menschen eine der präsentesten Geborgenheits-Erinnerungen.
Fehlt aber diese positive Eltern-Kind-Bindung und ist die Beziehung von emotionaler Kälte, traumatischen Erlebnissen oder Trennungen gekennzeichnet, kann die Entwicklung des Kindes gefährdet sein. Menschen, die als Kinder nicht das Gefühl der Geborgenheit erleben durften und deshalb auch kein Urvertrauen entwickeln konnten, leiden sehr oft unter Ängsten wie etwa Verlustängsten, Bindungsängsten oder Angst vor der Zukunft und können später psychische Störungen wie Essstörungen, Depressionen oder Hyperaktivität entwickeln.
Wohl zu allen Zeiten haben Menschen einen Zustand der Geborgenheit angestrebt. Früher haben Menschen noch stärker als heute versucht, sich diese Gefühle über Glauben und Rituale zu verschaffen. Heutzutage gibt es viele Stressoren, die uns aus dem Gleichgewicht bringen und verunsichern:
Geborgenheit ist ein sehr individuelles Gefühl und jeder Mensch hat seine eigenen Quellen, um sein Bedürfnis nach Geborgenheit aufzuladen. Dennoch gibt es drei universelle Hauptbereiche, in denen wir Geborgenheit erfahren können.
1. Soziale Kontakte: Wir fühlen uns aufgehoben, wenn wir mit Menschen zusammen sind, die uns guttun und bei denen wir uns sicher fühlen.
2. Umwelt: Wir können uns an bestimmten realen Orten geborgen fühlen, z. B. in unserem Zuhause oder in der Natur.
3. In uns selbst: Wenn wir uns eine positive Lebenseinstellung zu eigen machen, uns so akzeptieren, wie wir sind, stärken wir unser Selbstvertrauen und finden Halt und Sicherheit in uns. Wir sind dann nicht auf äußere Faktoren angewiesen, um unsere Sehnsucht nach Geborgenheit zu stillen.
In allen drei Bereichen müssen wir aber selbst aktiv werden und handeln, um Geborgenheitsgefühle zu bekommen. Zum einen, indem wir unsere Lebenssituation geborgenheitsfreundlich gestalten, zum anderen, indem wir unsere innere Einstellung zum Leben reflektieren.
Das Gefühl von Geborgenheit ist etwas ganz Individuelles. Außerdem ist es für die meisten Menschen ein recht flüchtiges Gefühl. Egal, ob du dich in einer Partnerschaft befindest oder Single bist, Momente der Geborgenheit können wir alle in uns selbst schaffen.
Suche zunächst einmal nach Situationen, in denen du dich früher geborgen und sehr wohl gefühlt hast: War in dieser Situation jemand anderes außer dir anwesend? Was hast du getan? Was hast du gedacht? Wie hast du dich körperlich gefühlt? Alle Sinnesebenen können wichtig sein: was hast du in der Situation gesehen, gehört, gespürt, geschmeckt?
Überlege, ob und wie du diese Situationen von Geborgenheit ins Hier und Jetzt bringen könntest. Kannst du diese Geborgenheitsmomente wiederholen und wenn ja, wie?
Frage dich, in welchen Situationen du das Gefühl hast: „Hier darf ich ich sein; hier bin ich sicher. Es ist alles in Ordnung. Ich kann mir und anderen vertrauen.“
Viele Menschen verknüpfen mit Geborgenheit Erinnerungen an die Kindheit. Vielleicht hast auch du schöne Kindheitserinnerungen, die dir Geborgenheit schenken?
Wir alle brauchen beständige und verlässliche Beziehungen, um uns geborgen zu fühlen. Ein soziales Netz aus engen Bezugspersonen, denen wir unser Innerstes anvertrauen können, ist wichtig, damit wir uns auch in Krisenzeiten sicher fühlen können und wissen, dass uns jemand auffängt. Berührungen spielen dabei eine große Rolle: die feste Umarmung eines Freundes schafft Geborgenheit, sich von der Partnerin oder dem Partner massieren zu lassen oder zu kuscheln gibt uns Halt und Sicherheit.
Für die meisten Menschen ist die eigene Wohnung oder das Haus einer der gemütlichsten Orte. Sie stellen einen Schutzraum dar, in dem wir uns sicher und geborgen fühlen können. Individuell ist das Empfinden, wie wir uns in unserer Wohnung geborgen fühlen. Die einen bevorzugen ein gemütliches Sofa mit Kissen und Decken, die anderen fühlen sich eher in einem puristisch eingerichteten Zimmer wohl, wo nichts ablenkt. Finde heraus, was dein Wohlfühlort ist und richte ihn ganz nach deinen Bedürfnissen und Wünschen ein.
Geborgenheit empfinden wir mit all unseren Sinnen. Achte einmal darauf, welche Sinne du aktivierst, wenn du dich geborgen fühlst. Schaust du dir vielleicht gerne einen Reisebildband auf dem Sofa an oder alte Fotoalben? Hörst du gerne bei Kerzenlicht deine Lieblingsoper? Streichst du gerne über deine Kaschmirdecke oder erfüllt dich das weiche Fell deiner Katze oder deines Hunds mit Geborgenheit?
Auch Wärme schafft Geborgenheit – physische und emotionale. Schon ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder eine Tasse Tee oder heiße Schokolade können Geborgenheitsgefühle entstehen lassen. Wenn wir als Kleinkinder körperliche und emotionale Wärme erfahren, können wir auch als Erwachsene immer auf diese positiven Erfahrungen zurückgreifen und uns ein Stück Sicherheit zurückholen.
Wahrscheinlich kennst du das auch: An ganz bestimmten Orten stellt sich sofort ein Gefühl von Heimat ein – und das hat mit der biografischen emotionalen Bedeutung des Orts zu tun. Das ist oft so, wenn wir an den Geburtsort zurückkehren oder an einen liebgewonnenen Urlaubsort. Geborgenheit kann dann z. B. entstehen, wenn wir den salzigen Duft des Meeres riechen, die fremde Sprache hören oder den Blick über das weite Meer bis zum Horizont schweifen lassen.
Viele Menschen finden in der Natur Geborgenheit. Als Ausgleich zu unserem hochtechnologisierten Alltag und der fortwährenden Verfügbarkeit schafft ein Aufenthalt in der Natur psychisches Wohlbefinden. Wir bauen Stress ab, werden ruhig und fühlen uns eins mit einem größeren Ganzen – und erfahren dadurch Sinn.
Ob die tägliche Tasse Espresso mit dem Kollegen, die 20:00 Uhr-Nachrichten oder der Stammtisch am Samstagabend – Rituale geben uns in unserem Alltag Struktur und Orientierung und bieten uns in ihrer gleichmäßigen Verlässlichkeit ein hohes Maß an Geborgenheit und Sicherheit. Mit der Zeit machen wir die Erfahrung, dass wir uns auf die Routinen verlassen können und fühlen uns geborgen.
Auch im Kontakt zu fremden Menschen können wir Geborgenheit empfinden. Kennst du das schöne Gefühl, wenn du jemanden freundlich anlächelst und die Person erwidert dein Lächeln strahlend? Oder wenn du der Verkäuferin sagst, dass sie einen guten Job macht. Und du merkst, wie sehr sie sich über das Kompliment freut.
Auch wenn Religion in unserem Alltag heute nicht mehr eine so große Rolle wie früher spielt, ist der Glaube für viele Menschen immer noch eine Kraftquelle und Form der Geborgenheit. Dabei spielt die Art des Glaubens keine Rolle – ob wir an Gott, Buddha oder uns selbst glauben, ist nicht entscheidend für das Gefühl der Geborgenheit.
Schöne Erinnerungen bergen ein riesiges Geborgenheitspotenzial. Erinnerst du dich an schöne Momente deiner Kindheit? Den Kuss auf die Wange, den dir dein Vater immer bei der Verabschiedung gab? Oder den Duft von Weihnachtsgebäck in der Adventszeit? Bestimmt gibt es auch bei dir Erinnerungen, die in dir Geborgenheit hervorrufen.
Wer es schafft, negative Gedankenkarusselle dauerhaft aus seinem Leben zu verbannen und stattdessen den Fokus auf die positiven Dinge legt, wird auch mehr Geborgenheit finden. Die Fixierung auf negative Erfahrungen hemmt Geborgenheitsgefühle. Wenn wir diese überwinden und lernen, positiver zu denken, finden wir den Halt in uns, der uns auch Geborgenheit verschafft. Und stärken gleichzeitig unser Selbstvertrauen.
Unsere Vorstellungskraft hat eine große Macht – auch wenn wir uns Geborgenheit schenken möchten. Wenn wir uns intensiv Momente, die uns gutgetan haben, vor unserem inneren Auge vorstellen, stellt sich unweigerlich Geborgenheit ein. Wir können uns auch unsere Herzensmenschen vorstellen – eine feste Umarmung, ein Berühren der Hand, ein Kuss auf die Stirn. Du wirst sehen, wie schnell du dich geborgen fühlst.
Geborgenheit ist ein Gefühl, das leichter im Zustand der Ruhe oder bei geruhsamer Aktivität aufkommt. Deshalb stellt es sich auch beim Meditieren und in der Natur ein. Es lohnt sich also, für mehr Geborgenheit einen Gang herunterzuschalten!
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Ich habe habe durch großen emotionalen Stress meine Mitte verloren und bin sehr depressiv geworden und mit Ängsten behaftet . Ich möchte mich dem aber nicht überlassen und werde alles mögliche unternehmen, dass es mir besser geht.
Ich bin heute mit meinem Hund in den Wald gefahren und habe gleich das Gefühl der Geborgenheit verspürt. Meine Religion ist die Natur.
Ich danke Ihnen allen sehr, weil ich vieles Gute aus Ihren Beiträgen gezogen habe und auf den Newsletter alle 14 Tage freue ich mich sehr und auch die Lebensfreude App für das Handy ist eine tolle Sache , danke dafür.
Herzliche Grüße
Birgit Kiel