In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es darum, wie dir eine gute Beziehung zu deinen Eltern gelingt, die ein ganzes Leben lang reifen kann.
In dieser Podcastfolge sprechen die Psychologin Claudia Morgenstern und die Coach Maja Günther über ein Thema, das die meisten von uns einen Großteil des Lebens begleitet: unsere Beziehung zu unseren Eltern. Sie verändert sich ständig. Aus der Beziehung zu unseren Eltern erwächst unsere Fähigkeit zu vertrauen – uns selbst und anderen –, aber sie kann auch der Boden für unsere Ängste und negativen Denkmuster sein und uns binden und schwächen.
Sie beleuchten im ersten Teil der Folge das so vielschichtige Verhältnis zu unseren Eltern mit all seinen Höhen und Tiefen anhand von drei Fragen:
Hier geht es darum, welche Glaubenssätze wir aus der Beziehung mitnehmen, welche Rollen wir gegenüber unserer Eltern einnehmen oder von ihnen zugewiesen bekommen haben und welche äußeren Bedingungen wie der physische und geistige Zustand der Eltern unser Miteinander beeinflussen.
Hier sprechen wir darüber, welchen Einfluss die Eltern-Kind-Beziehung auf andere Beziehungen hat, wie wir in der Kindheit unser Bindungsverhalten, unser Selbstwertgefühl und unsere Konfliktfähigkeit entwickelt haben.
Dabei geht es darum, wie wir mit ihnen über die offenen und ungeklärten Themen in der Beziehung sprechen: über Verletzungen aus der Kindheit, aber auch über ihre eigenen Wunden oder über die Zeit nach ihrem Tod, darüber, was sie uns vererben wollen.
Im zweiten Teil der Podcastfolge zeigen Maja und Claudia am Beispiel von zwei ausführlichen Fallgeschichten aus ihrer Coaching- und Therapiearbeit, welche vier Schlüssel dir helfen, ein neues Verständnis über die Beziehung zu deinen Eltern zu entwickeln und damit eine tiefe Verbindung zu deinen Eltern entstehen und wachsen zu lassen.
Mit diesem Verständnis kannst du deinen Eltern frei und aus eigenen Stücken begegnen. Und es hilft dir zu unterscheiden – gerade wenn deine Eltern später Pflege bedürfen – zwischen emotionaler und körperlicher Nähe, Hilfe und Sorge. Denn das erste kannst du immer leisten, das zweite vielleicht nicht, weil es dir deine Zeit nicht erlaubt oder du zu weit weg wohnst.
Mit diesem Selbstbewusstsein und der Sicherheit, es auch alleine schaffen zu können, kannst du von deinen Eltern Hilfe annehmen, kannst deine Sorgen und Probleme mit ihnen teilen, aber ohne dich in eine Abhängigkeit zu verstricken und ohne Erwartungen aufzubauen, sie müssten etwas für dich lösen.
Sei dir gewiss, sie werden sie respektieren und dich so annehmen. Und selbst, wenn nicht, hast du die Gewissheit, dass es dir besser geht, wenn du deine Grenzen selbst achtest, sie auch vor deinen Eltern aussprichst und sie so an der einen oder anderen Stelle zurückweist. Dadurch wirst du deine Eltern nicht verlieren.
Deine Eltern werden versucht haben, dir gegenüber ihr Bestes zu geben. Auch wenn sie dir dabei nicht alle deine Bedürfnisse erfüllt, wenn sie dich vielleicht sogar verletzt haben, etwa indem sie dir das Gefühl gegeben haben, du seist nicht gut so, wie du bist. Heute bist du selbst dafür verantwortlich, deine Wunden zu heilen und dich innerlich zu stärken. Mit dieser Einstellung kannst und wirst du ihnen verzeihen. Und das ist die Basis für eine lange und tiefe Verbindung.
Am Ende der Podcastfolge geben die beiden dir eine Reflexionsfrage mit auf den Weg:
„Welche Schätze habe ich von meinen Eltern für mein Leben mitbekommen?“
Überlege dir, was du von ihnen gelernt hast bzw. gezeigt oder gesagt bekommen hast, das dir heute noch guttut. Entscheidend ist, dass es dabei um das geht, was du von deinen Eltern mitgenommen hast, nicht darum, was ihnen wichtig war, dir mitzugeben. Nimm bewusst wahr, welche Ressourcen heute in dir stecken, die von deinen Eltern kommen, und schreib alles auf, was dir beim Nachdenken in den Sinn kommt. Dieses Bewusstmachen verändert deine Perspektive auf deine Eltern als Menschen und wird dir helfen, Nähe und Wärme zu ihnen aufzubauen – auch in Zeiten von Auseinandersetzungen oder wenn eure Beziehung aus bestimmten Gründen mit den Jahren weniger geworden ist oder sie bereits gestorben sind. Wenn du in der Reflexion feststellst, dass du von deinen Eltern eher weniger Schätze mitbekommen hast oder dich nicht mehr an viel erinnern kannst, dann wende deinen Blick aufs Leben selbst und überlege, was dich das Leben gelehrt hat.
Wenn du Interesse hast an weiteren Strategien und Anleitungen, um dich innerlich zu stärken, empfehlen wir dir das Buch "So findest du innere Stabilität", das Maja zusammen mit den erfahrenen Therapeutinnen Doris Wolf, Christa Diegelmann und Margarete Isermann, Andrea Sterr sowie Ingeborg Warnke herausgegeben hat. In diesem wissenschaftlich fundierten Praxisratgeber erklären die Autorinnen an einfachen Beispielen, wie du deine innere Stabilität wiederfindest und sie gibt dir vielen Übungen und Impulse an die Hand, mit deren Hilfe du sie auch erhalten kannst. Mehr zum Buch erfährst du hier.
Du findest alle Folgen des Podcasts hier zum Nachhören. Mehr zum Podcast selbst und über Maja und Claudia erfährst du hier.
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