Impostor-Syndrom: Befreie dich von der Angst, ein Hochstapler zu sein

"Große Klappe, nix dahinter" – denken viele über sich, die vom Hochstapler-Syndom oder Impostor-Syndrom geplagt sind. Wenn trotz guter Leistungen und Lob von außen extreme Selbstzweifel an dir nagen, dann erhältst du in diesem Beitrag 5 wertvolle Tipps, um deine Selbstwahrnehmung positiv zu steigern.

Impostor-Syndrom: Befreie dich von der Angst, ein Hochstapler zu sein
© Jamie Street, unsplash.com

„Was mache ich hier eigentlich? Bestimmt merken die anderen bald, dass ich überhaupt keine Ahnung habe …“ Kennst du solche quälenden Gedanken auch? Sie sind typisch für das Impostor-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom genannt, und viele Menschen sind davon betroffen. Wenn du das Gefühl der Unzulänglichkeit über einen längeren Zeitraum bei dir wahrnimmst, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn wahrscheinlich wirst du nicht wegen deiner vermeintlichen Unfähigkeit „auffliegen“, sondern merken, dass du viel besser bist, als du denkst.

Hochstapler-Syndrom: Zufall und Glück oder Erfolg und gute Leistungen?

Fällt es dir schwer, deine Erfolge und guten Leistungen als solche anzuerkennen? Dann kennst du möglicherweise einige der folgenden Gedanken:

  • Ich habe meinen Erfolg nicht verdient.
  • Das war mehr Glück als Verstand.
  • Es gibt keine ehrlichen Komplimente, die anderen wollen sich nur mit mir gut stellen.
  • Irgendwann werden alle merken, dass ich überhaupt nichts kann.
  • Ich kann nichts Besonderes, das könnten andere genauso gut wie ich.
  • Wieso sitze ich eigentlich hier? Die anderen sind viel klüger als ich.
  • Es war klar, dass das schief geht. Ich bin unfähig.
  • Die Idee äußere ich lieber nicht, dann lachen mich alle aus.

In den seltensten Fällen ist es wirklich ein Mangel an Wissen und Expertise, der zu solchen Gedanken führt, meist handelt es sich um einen Mangel an Selbstvertrauen. Oft sind es sogar besonders kluge, fähige, gut ausgebildete Menschen, die das Impostor-Syndrom kennen.

Ursachen des Hochstapler-Syndroms

Wenn Menschen über einen langen Zeitraum unter dem Impostor-Syndrom leiden, liegt das meist in der Kindheit begründet. Denn Kinder, die Liebe und Anerkennung nur über extrem gute Leistungen bekommen, können kein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln. Im Erwachsenenalter entsteht dann die Überzeugung, nie gut genug zu sein, obwohl die Leistungen vielleicht sogar überdurchschnittlich sind.

Auch wenn ein Kind nie das Gefühl hatte, Fehler zu machen, hat es nicht gelernt, mit Versagensmomenten umzugehen. Im Erwachsenenalter können dann Erfahrungen des Scheiterns zutiefst erschütternd wirken. Kleine Probleme werden größer, als sie eigentlich sind.
Wie ist das bei dir? Wenn du die tieferliegenden Ursachen deiner Selbstzweifel erkennst, kannst du besser mit ihnen umgehen. Du kannst alte Glaubenssätze aus deiner Kindheit überprüfen und ändern, wenn sie dir im Weg stehen. 

Denk immer daran: Du bist gut genug und darfst stolz auf dich sein.

Perfektionismus oder Aufschieberitis – Menschen reagieren unterschiedlich auf das Impostor-Syndrom

Menschen gehen unterschiedlich mit dem Gefühl um, eigentlich keine Ahnung zu haben. Die einen gleichen den vermeintlichen Mangel an Wissen und die Versagensangst durch ein hohes Maß an Perfektionismus aus. Akribisch wird jede Kleinigkeit immer wieder auf Fehler hin überprüft. Selbst bei Lob und Erfolg sind sie am Ende nicht zufrieden – man hätte es schließlich noch viel besser machen können.

Andere Menschen reagieren auf das Gefühl des Hochstapler-Daseins mit Aufschieben. Aus Angst, aufzufliegen oder sich zu blamieren, fangen sie ihre Aufgaben gar nicht erst an und schieben sie so lange vor sich her, bis Stress entsteht. Und oft malen sie sich dann ihre Niederlagen in den düstersten Farben aus. 

Beide Herangehensweisen enden im Gefühl: „Ich bin nicht gut genug“. Doch was wäre, wenn du deine Ideen wertschätzen kannst? Du könntest positiv auffallen und dein volles Potenzial ausschöpfen. Du darfst deinem eigenen Können vertrauen! Doch wie kommst du aus dem Teufelskreis des Kleinredens heraus?

5 Tipps, wie du Selbstzweifel und “Hochstapler”-Gedanken überwindest

Wenn du merkst, dass die ständigen Selbstzweifel an dir nagen, wird es Zeit, zu handeln. Diese Tipps helfen dir dabei, dein Selbstwertgefühl zu stärken und wieder Stolz und Selbstwirksamkeit zu empfinden.

Tipp 1: Überprüfe die Tatsachen

Sei dir bewusst, dass deine Gedanken nicht der Realität entsprechen. Niemand hebt dich in eine Führungsposition, wenn du dafür nicht geeignet bist. Fordere bewusst Feedback ein, um die Fakten zu sehen, statt dir selbst zu überlegen, wie andere deine Leistung vielleicht beurteilen. Wenn du für deine Leistung gelobt wirst, war sie lobenswert. Lass die Tatsachen sprechen – nicht deine Gedanken.

Tipp 2: Führe ein Erfolgstagebuch

Schreibe täglich oder wöchentlich auf, was du gut gemacht und solide gemeistert hast. Notiere jedes Kompliment, jedes Lob, jede Wertschätzung und positive Rückmeldung, die du erhalten hast. Lies an schlechten Tagen durch, wie viel du schon erreicht hast! Dieses Wissen hilft dir auch in Feedback- oder Jahresgesprächen, um selbstbewusst zu deinen Erfolgen zu stehen.

Tipp 3: Stärke dein Selbstbewusstsein

Wenn du ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl hast, können dir gelegentliche Momente des Impostor-Syndroms nicht mehr viel anhaben. Es lohnt sich deshalb, deinen Selbstwert zu stärken. Steh zu dir, du bist besser, als du denkst!

Tipp 4: Lerne, Komplimente und Lob zu akzeptieren 

Winkst du bei Lob ab und sagst Dinge wie: „Ich hatte einfach Glück“? Versuche, Komplimente und Lob zukünftig anzunehmen und sage: „Danke, das freut mich!“ – du darfst stolz auf dich sein!

Tipp 5: Sprich mit anderen

Wenn du über deine Selbstzweifel sprichst, wirst du Menschen treffen, die diese Gedanken auch kennen. Zum einen ist es tröstlich, nicht allein zu sein, zum anderen wirst du merken, dass auch sehr kompetente Menschen an sich zweifeln – und dass du selbst wahrscheinlich zu genau diesen Menschen gehörst.

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 Hochstapler-Syndrom: Zufall und Glück oder Erfolg und gute Leistungen?
 Ursachen des Hochstapler-Syndroms
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