Anderen zu helfen, ohne Gegenleistung zu erwarten, macht dich glücklich. Wie dir das gelingt, zeigt Maja Günther in dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude".
In dieser Podcastfolge geht es Hilfsbereitschaft. Es geht also darum, anderen etwas zu geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Was bringt uns das? Und wie können wir erkennen, was der andere braucht und wo unsere eigenen Grenzen sind? Wenn wir anderen wirklich helfen wollen, dann sollten wir auch darauf achten, wie es uns dabei geht und was wir in der Lage sind zu geben.
Ist dir auch schon einmal – vielleicht in schwierigen Situationen – bewusst geworden, wie wertvoll es ist, Unterstützung zu bekommen? Und dir fällt in dem Moment auf, dass auch du das Bedürfnis hast, andere zu unterstützen? Vielleicht hast du aber auch einfach Lust, für andere da zu sein, weil es dir selbst guttut, helfen zu können.
Aus welchem Anlass du auch immer hilfsbereit sein möchtest, es hat nicht nur für den anderen, sondern auch für dich Vorteile. Es ist schön zu sehen, wie es Menschen besser geht. Es tut gut, etwas bewirken zu können. Es ist ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden, und es trägt dazu bei, dass wir in eine Gemeinschaft eingebunden und integriert werden. Manche Menschen sind einfach hilfsbereit, weil sie etwas zurückgeben wollen, was ihnen mal gegeben wurde. Egal aus welchem Grund du dich entscheidest, anderen zu helfen, du bekommst schon allein durch das Geben selbst etwas geschenkt.
Wichtig ist dabei, die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren. Es ist immer wieder eine Herausforderung, nicht mehr zu geben, als unsere Kräfte reichen. Ich denke hier an die vielen Mitarbeiter, die wegen Überlastung in meinen Beratungen sind. Wenn sie einen Punkt erreicht haben, an dem sie vor lauter helfen und da sein für andere keine Luft mehr bekommen, dann sind sie nicht mehr in der Lage, irgendjemanden zu unterstützen – und das oft für längere Zeit: Dann brauchen sie Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre, um selbst wieder zu regenerieren. Weil es aber im Leben immer mal sein kann, dass Menschen unvorhergesehen auf unsere Hilfe angewiesen sind, sollten wir die eigene Stabilität nicht unterschätzen immer unser Kraftniveau gut im Blick behalten.
Genau das jedoch ist für Menschen, die von Natur aus sehr hilfsbereit sind, fast ein Paradox. Denn sie denken gerne erst an die anderen und dann an sich selbst. So geht oft all das, was sie an positiven Gefühlen durch die Hilfsbereitschaft erfahren, verloren und sie pfeifen aus dem letzten Loch. So kann das Helfen zur Belastung werden.
Wenn du in Zukunft bewusst an deiner Fähigkeit zur Hilfsbereitschaft arbeiten willst, dann beginne damit, dich so gut zu umsorgen, dass du eine Grundstabilität hast und im nächsten Schritt für andere sorgen kannst. Es spielt dabei keine Rolle, in welcher Situation du dich befindest. Auch wenn du schwer erkrankt und oft selbst auf Unterstützung angewiesen bist, kannst du für andere da sein und helfen. Suche dir das, was im Rahmen deiner Möglichkeiten machbar ist.
Die Grundidee ist, dass wir Menschen alle gleich viel wert sind. Wenn wir diesen Wert, der uns gegeben wurde, allein, weil wir auf die Welt gekommen sind, anerkennen, dann kann jeder hilfsbereit sein, unabhängig von dem subjektiven Gefühl etwas zu haben, was wir geben können oder nicht.
Wir können auf so unterschiedliche Arten hilfsbereit sein. Du kannst spenden, einen Baum pflanzen, eine Patenschaft übernehmen oder im Hospiz sterbenden Menschen vorlesen. Du kannst ehrenamtlich eine Organisation unterstützen oder Einkäufe für andere tätigen. Überlege dir, was im Rahmen deiner Möglichkeiten machbar ist. Du stärkst damit deine Beziehungen und du hilfst anderen, sich aus einer schwierigen Situation oder einer Notlage zu befreien.
Neben diesen Beispielen gibt es aber auch noch die Unterstützung, die du Menschen zukommen lassen kannst, die dir nahestehen. Sie erfordert im besonderen Maß Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit. Du solltest herausfinden, ob dein Freund, Familienangehöriger, Kind oder Partner deine Hilfe will und was genau sein Bedürfnis ist. Hier existiert eine sensible Grenze zwischen deiner Sicht, dass dem anderen Hilfe guttun würde, und seiner Situation, die er vielleicht noch nicht bereit ist anzugehen. In dieser Situation kann der Versuch zu helfen auch als Einmischung in zu persönliche Dinge wahrgenommen werden.
Zu helfen ist und bleibt ein Balanceakt. Dennoch bereichert es dein Leben und gibt dir am Ende oft viel mehr zurück, als du denkst, gegeben zu haben. Unsere Gesellschaft und Gemeinschaft kann nicht funktionieren ohne Hilfsbereitschaft. In diesem Sinne wünsche ich dir ein gutes Verhältnis von Geben und Nehmen!
Deine
Maja Günther
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