In dieser Folge 54 des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude"geht es um die Beschäftigung mit den eigenen Grenzen geht. Sie schärft deine Wahrnehmung für uns selbst und für andere – und das hilft dabei, etwas zu verändern.
In dieser Podcastfolge geht es um eigene emotionale Grenzen. Wo liegen sie? Wann tut uns Abgrenzung gut? Wann sind unsere inneren Grenzen zu starr und stehen uns im Weg? Und wie können wir unsere Grenzen erweitern?
Das Alltagsleben bringt uns oftmals an unsere Grenzen. Wir setzen sie oder es werden von außen welche gesetzt. Grundsätzlich dienen uns die Grenzen, die wir insgeheim oder sichtbar ziehen, als Schutz. Immer wieder sollten wir jedoch ausloten, wie viel Grenze notwendig ist, ob oder wie sehr wir unsere Grenzen öffnen sollten oder an welchen Stellen wir auch weiterhin welche brauchen. Wir müssen uns beispielsweise abgrenzen, wenn jemand zu viel Aufmerksamkeit von uns fordert. Wir grenzen uns von politischen Meinungen ab, die wir nicht vertreten oder von Lebensweisen, die wir nicht teilen. Abgesehen davon begrenzen wir uns auch manchmal selbst, indem wir nicht an uns glauben oder vor etwas Angst haben. Wir laden keine Freunde zum Essen ein, weil wir denken, dass wir schlechte Köche sind. Wir trauen uns eine Ausbildung nicht zu, weil wir Angst haben, sie nicht zu schaffen. Oder aber wir bekommen Grenzen gesetzt, wo wir keine erwarten, und können beispielsweise unsere Ideen nicht umsetzen, weil die Firma kein Geld dafür hat. Und schließlich setzt uns auch unsere Gesundheit und unser Alter eine Grenze.
Gleichgültig, mit welchem Aspekt unserer Grenzen wir uns beschäftigen, wir müssen ein Leben lang mit ihnen umgehen und immer wieder neu abwägen, was uns guttut und was nicht. Nachdem ich mich in früheren Podcastfolgen schon mit dem Aspekt der Abgrenzung nach außen beschäftigt habe, geht es in dieser Podcastfolge besonders um die Grenzen, die wir uns selbst setzen. Sie können unseren Handlungsspielraum limitieren und dadurch nehmen wir uns selbst die Möglichkeit, die ein oder andere Erfahrung zu machen und dadurch unser Selbstbewusstsein zu stärken.
Kennst du auch diese Situation? Du hast schon lange den Traum oder den Wunsch, etwas Neues zu lernen, traust dich aber nicht, es in die Wirklichkeit umzusetzen, weil du denkst, dass du nicht gut genug dazu bist. Du hast Gedanken wie: Vielleicht hänge ich da einem unrealistischen Traum nach. Wenn ich es versuche, werde ich mich blamieren. Andere werden schlecht über mich denken oder sich lustig machen.
Oder du hast den Wunsch, etwas in deinem Leben zu verändern. Vielleicht ist es etwas Einschneidendes wie eine Trennung, ein Umzug oder ein Jobwechsel und du hast Angst davor, weil du weißt, was du auf der anderen Seite verlierst. Es fällt dir schwer, das „alte“ Lebensmodell loszulassen, weil du vor den Konsequenzen Angst hast.
All das sind Situationen, in denen wir tendenziell zu lange verharren, weil wir es nicht schaffen, unsere Grenze neu zu stecken. Versuche die Perspektive zu wechseln und spiel gedanklich einmal durch, was sich alles verändern würde, sobald du deine Grenze erweitern würdest. Angenommen, du hättest keine Angst vor der Veränderung und es würde dich nichts daran hindern. Was würdest du gewinnen? Was wäre neu in deinem Leben? Wie würde sich das anfühlen? Fokussiere dich in diesen Überlegungen nur auf die positiven Veränderungen und nicht auf die Ängste, die damit verbunden sind. Die sind sowieso da und begleiten dich.
Mach dir bewusst, dass alle negativen Konsequenzen, die eventuell auf dich zukommen würden, wenn du deine Grenze erweiterst, reine Spekulation sind. Du hast keine Beweise dafür, dass es so kommen wird. Du bist den Schritt auch noch nicht gegangen und kannst nur vermuten, dass etwas Negatives passieren wird. Auf Vermutungen und Spekulationen kannst du dich jedoch im echten Leben nicht verlassen. Was spricht also dagegen sich der positiven Sicht zuzuwenden?
Wenn wir etwas anders und neu machen, können wir nie mit Sicherheit sagen, wie es ausgehen wird. Wir haben keine Kontrolle und keine Sicherheit und müssen mit den Variablen unseres Plans zurechtkommen. Um alle Befürchtungen und Ängsten über die Konsequenzen kreisen unsere Gedanken. In uns startet ein Kopfkarussell, bei dem der Verstand und die Vernunft Gründe fürs Scheitern suchen, und unsere Gedanken bescheren uns das ein oder andere schlechte Gefühl.
Wenn wir jedoch fokussiert nur auf das schauen, was wir verändern wollen, dann steht am Anfang nicht selten ein Gefühl. Wir haben vielleicht eine Sehnsucht, in uns etwas Neues zu lernen. Vielleicht ist damit auch ein anderes Selbstbild verbunden. Das kann so weit gehen, dass wir ein anderes Gefühl uns selbst gegenüber haben, wenn wir uns vorstellen, wir hätten es geschafft, die Grenze zu erweitern und uns den Spielraum zu gönnen, den wir dafür brauchen.
Etwas treibt uns dazu an, in diese neue Richtung zu denken. Vielleicht macht genau das den Unterschied. Es ist ein neues Bedürfnis, das sich wie ein Samenkorn einnistet und uns eine Idee davon beschert, was wir noch alles erreichen oder tun könnten. Entstanden ist das Samenkorn vielleicht dadurch, dass wir uns weiterentwickelt haben und damit neue Bedürfnisse auftauchen.
Die Pflege des Samenkorns bringt dich zu deinen Bedürfnissen und dazu, deine eigenen Grenzen zu sprengen und neu zu definieren. So hast du die Möglichkeit zu wachsen. Jede erweiterte Grenze gibt dir mehr Raum und damit mehr Authentizität. Du lernst dich immer besser kennen und wirst sicherer, was du brauchst und was du nicht haben möchtest in deinem Leben. Vielleicht wirst du so auch immer freier, weil du deine Entscheidungen für dich alleine triffst und für keinen anderen.
Ich wünsche dir ein gutes Ausbalancieren deiner Grenzen. Gib dir Raum und sei es dir wert, diesen auch zu nutzen.
Deine
Maja Günther
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