Ohne Schmerz keine Freude – Podcast #57

In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es um Kränkungen und darum, wie du sie überwinden kannst.

Ohne Schmerz keine Freude – Podcast #57
© PAL Verlag, unter Verwendung eines Fotos von unsplash.com

In dieser Podcastfolge geht es um Kränkungen und darum, wie wir sie überwinden können. Welchen Gewinn haben wir, wenn wir es schaffen, aus dem Kreislauf der schlechten Gefühle auszusteigen?

Im Kreislauf von schlechten Gefühlen

Kennst du das Gefühl einer tiefen Kränkung. Jemand hat etwas Verletzendes zu dir gesagt und du fühlst dich gleichzeitig gekränkt, traurig und wütend. Du hast keine Idee mehr, wie du dem Menschen als Nächstes begegnest und wie du mit demjenigen umgehen sollst. Du befindest dich in einem Kreislauf aus schlechten Gefühlen, der dich gewissermaßen gefangen hält, und du denkst immer wieder darüber nach, wie die andere Person dazu kam, dir so etwas zu sagen.

In 4 Schritten Kränkungen überwinden

Kränkungen finden auf mehreren Ebenen statt. Um sie überwinden zu können, sind ein paar unterschiedliche Schritte hilfreich.

Schritt 1 Löse dich von der kränkenden Situation.

Wenn du dich für einen kurzen Moment von der Kränkung an sich und von der dich kränkenden Person löst und auf eine abstraktere Ebene gehst, von der du die Situation mit Abstand anschauen kannst, dann kannst du feststellen, dass es ohne Schmerzen auch keine Freude gibt. Diese Erkenntnis ist uralt. Es ist die Idee von Yin und Yang. Sie stehen für zwei einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene Kräfte, die sich jedoch nicht bekämpfen, sondern ergänzen. Die Sichtweise, dass ohne Leid, keine Freude und ohne Tod kein Leben möglich ist, kann dir helfen, die Verletzung besser annehmen zu können.

Schritt 2 Überlege, was der Grund für die Kränkung ist.

Nun kannst du dir in Ruhe überlegen, was genau dich an der Aussage der anderen Person verletzt hat. Ging es um eine unterschiedliche Haltung im Leben? Um verschiedene Wertesysteme? Ging es für dich um Grundsätzliches? Hier geht es darum, festzustellen, ob der Gegenstand der Verletzung überwindbar ist. Es ist ein Unterschied, ob jemand zu dir beispielsweise sagt, dass er dein Essen nicht lecker fand oder, ob er schlecht über deinen Ehepartner spricht, den du liebst. Wenn es bei der Kränkung um Wertefragen geht, dann ist es manchmal gut, zu der befreundeten Person Abstand zu bekommen und die Beziehung eine Weile ruhen zu lassen. So hast du Zeit dich wieder zu sammeln und in Ruhe über dein Wertesystem und das des anderen nachzudenken und eine Haltung zu der Person zu finden. Geht es jedoch um kleine Kränkungen, dann kann auch ein Gespräch erleichtern.

Schritt 3 Finde heraus, wieviel die Kränkung mit dir und deinen unerfüllten Bedürfnissen zu tun hat.

Manchmal sind wir verletzt, weil andere etwas tun, was wir uns selbst nicht erlauben. So kann es passieren, dass du dich von einer Kollegin gekränkt fühlst, weil du siehst, wie sie es sich in ihren Pausen gutgehen lässt und sie entspannt und erholt nach der Mittagspause zurückkommt. Vielleicht habt ihr beide viel Arbeit und du versuchst, ihr Arbeit abzunehmen und gönnst dir selbst, wenn überhaupt nur kurze Pausen. Du bist müde und überarbeitet und du weißt nicht, wie du alles schaffen sollst. Du nimmst auf jeden Rücksicht und versuchst es allen recht zu machen. In diesem Fall hat die Kränkung damit zu tun, dass sie sich etwas gönnt, was du dir nicht erlaubst. Du bist strenger mit dir und du bräuchtest eigentlich dringen auch Pausen und Entlastung. Nimm deine Bedürfnisse ernst und kümmere dich um sie, dann hast du keinen Grund mehr gekränkt zu sein. Sei freundlich zu dir selbst und konzentriere dich nicht auf die anderen.

Schritt 4 Überlege, was dir beim letzten Mal geholfen hat, deine Kränkung zu überwinden.

Was hat dir dabei geholfen die Kränkung zu überwinden? Welchen Gewinn hattest du im Nachhinein? Was hast du aus der vergangenen Situation gelernt? Hier sind wir beim Thema „Kein Schaden ohne Nutzen“ angekommen. Durch jede Kränkung haben wir die Chance, etwas über uns, andere oder über unsere Beziehungen zu anderen zu lernen. Wir werden sensibler und geübter und lernen so viel über uns selbst. Auch das kannst du beim nächsten Mal nutzen und vielleicht wird die nächste Verletzung dann weniger weh tun, oder schneller vergehen. Du lernst, damit umzugehen, und du hast Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun.

Nimm die Fäden in die Hand

So hast du es selbst in der Hand und das verschafft oft schon Erleichterung. Nicht immer brauchst du alle vier Schritte zu gehen. Mit der Zeit wirst du schnell identifizieren, welcher Schritt für dich der hilfreichste ist, um deine Kränkung schnell zu überwinden und dich wieder gut zu fühlen.

Keiner hat gerne schlechte Gefühle und keiner verdient sie. Nimm die Fäden in die Hand, sei ehrlich zu dir selbst und reflektiere die Situation. Dann kannst du gestärkt und mit guten Gefühlen aus deinem Tief wieder auftauchen.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute dabei.

Deine

Maja Günther

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