In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" geht es darum, einen selbstbestimmten Umgang mit schwierigen Gefühlen zu finden und mit dem es gelingt, dich aus einem emotionalen Loch herauszuziehen.
In dieser Folge geht es um einen neuen und selbstbestimmten Umgang mit schwierigen Gefühlen. Wie kann es dir gelingen, dich aus einem emotionalen Loch herauszuziehen? Was kannst du tun, um wieder mehr Freude wahrzunehmen und das zu sehen, was du hast in deinem Leben? Was kannst du tun, um mit negativen und schwermütigen Gefühlen zurechtzukommen?
Kennst du auch Zeiten, in denen du dich einsam oder leer fühlst? Vielleicht hast du eine Trennung hinter dir und du denkst, dass du nie wieder eine Beziehung führen wirst. Das Leben fühlt sich trist und grau an. Alles ist irgendwie anstrengender als sonst und du kannst dich nicht so richtig freuen. Du weißt nicht, wo du diese schwierigen Gefühle hinstecken sollst beziehungsweise was du damit anfangen sollst. Vielleicht bist du auch manchmal wütend und weißt nicht genau warum.
An dieser Stelle ist es wichtig, innezuhalten und deinen inneren Zustand wahrzunehmen. Frag dich, ob du noch auf deine Ressourcen zurückgreifen kannst und etwas für dich tun kannst, oder dich bereits in einer Depression befindest und Hilfe von außen brauchst. Wenn du gar keinen Antrieb mehr hast, wenn du morgens nicht mehr aufstehen kannst, dich selbst vernachlässigst und dich mehr und mehr zurückziehst, dann solltest du eine Ärztin oder einen Therapeuten aufsuchen und die Situation besprechen. Wie auch immer es um deinen Zustand bestellt ist, entscheidend ist, wie du selbst mit schwierigen Gefühlen umgehst.
Wir alle kennen das. Wir fühlen uns manchmal scheinbar grundlos wütend, traurig, einsam oder verlassen. Nicht immer wissen wir, warum die Gefühle da sind. Auch wenn wir die schlechten Gefühle so schnell wie möglich loswerden wollen, gehören sie zum Leben genauso dazu wie die guten Gefühle. Manchmal hilft es schon, anzuerkennen, dass sie da sind. Wir lernen, immer funktionieren zu müssen, und da sind schwierige Gefühle störend. Dennoch bekommen wir sie schlechter weg, wenn wir ungeduldig werden und sie loshaben wollen.
Schwierige Gefühle bergen immer die Chance, dass wir uns an ihnen und durch sie weiterentwickeln. Wir haben die Möglichkeit, an uns zu arbeiten und sie als Hinweis zu nehmen, dass sich etwas in Schieflage befindet. Gerade wenn wir den Grund der Gefühle nicht so richtig ausfindig machen können, kann es hilfreich sein, einen Blick auf das eigene Verhalten zu werfen und die eigenen Glaubenssätze unter die Lupe zu nehmen.
In der Regel entsteht ein Großteil unseres Verhaltens durch den Einfluss unserer Eltern. Sie loben und lieben uns für bestimmte Handlungen, wir fühlen uns dadurch bestärkt und lernen so, welches Verhalten lobens- und liebenswert ist. Solange wir Kinder sind und uns in der eigenen Familie befinden, funktioniert das in der Regel recht gut. Hier entstehen unsere Glaubenssätze, nach denen wir oft immer weiter funktionieren. Dahinter stehen Sätze, die wir häufig noch im Erwachsenenalter in den Ohren haben wie: "Reiß dich zusammen.", "Ein bisschen was geht schon noch!", "Beeil dich!", "Sei für andere da!" etc.
All diese Sätze sind nicht verkehrt. Bis zu einem gewissen Grad bringen sie uns weiter und können motivieren, sich weiterzuentwickeln und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Wenn die Ausprägung allerdings sehr stark ist und wir ständig über unsere eigenen Grenzen gehen, um die Glaubenssätze zu erfüllen – in der Hoffnung, wie als Kinder, Lob und Liebe zu bekommen –, dann können sie uns schaden und schlechte Gefühle auslösen. In der Regel stoßen wir im Erwachsenenleben auf Menschen mit anderen Glaubenssätzen. Wir bekommen also auch nicht die gewünschte Anerkennung für unser Verhalten. Und so gehen wir leer aus, fühlen uns schlecht und wissen nicht warum, weil wir ja alles genauso machen wie immer.
Erinnere dich an die Glaubenssätze, die du als Kind gehört oder im Stillen verinnerlicht hast. Was sind deine Devisen, nach denen du bis heute lebst und handelst? Schreibe sie auf. Ergänze dazu dein Verhalten: Was hast du bisher getan, um deine Sätze zu leben? Wann hast du sie umgesetzt?
Überlege, welches Verhalten du aus heutiger Sicht stattdessen lieber an den Tag legen würdest? Vielleicht ist der Gedanke entspannend, dich nicht beeilen oder zusammenreißen oder es nicht allen rechtmachen zu müssen.
Finde im nächsten Schritt Sätze, die dir erlauben, dich anders zu verhalten.
Und dann geht es ans Üben. Probiere deine neuen Erlaubenssätze aus. Wende sie in der nächsten Situation an, in der du geneigt bist, dich nach deinen alten Glaubenssätzen zu verhalten. Erlaube dir vielleicht, dich erst um dich selbst und danach um andere zu kümmern. Erlaube dir, Pausen zu machen oder alles ganz in Ruhe und ohne Eile zu erledigen. Wichtig dabei ist es, die Reaktion der anderen zu erfahren. In den allermeisten Fällen verhalten sie sich nicht so, wie wir das erwarten. Denn auch die Erwartung der Reaktion kommt noch aus unserem Familiensystem.
So kannst du Schritt für Schritt dein neues und positives Verhalten ausprobieren und deine alten Glaubenssätze, die heute nicht mehr zu dir passen, umprogrammieren. Damit verschwinden in der Regel eine ganze Menge schlechter Gefühle. Es sind vor allen Dingen die Gefühle, auf die wir immer wieder stoßen. Wir kommen mehr zu dem Verhalten, das wirklich zu uns passt und sich authentisch und gut anfühlt.
Wenn du es ausprobierst, wirst du vielleicht feststellen, wie sehr und wie häufig uns solche alten Verhaltensmuster im Weg stehen und wie unmittelbar sie unsere gesamte Gefühlswelt beeinträchtigen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren, beim Umprogrammieren und beim Ablegen der alten Muster.
Deine
Maja Günther
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