Die Psychologie der Farben: So wirken Farben auf die Seele

Die Welt ist bunt, doch meistens ist uns gar nicht bewusst, welchen Einfluss Farben auf unsere Psyche haben. Du kannst auf deine Stimmung aktiv einwirken und sie verbessern, wenn du trainierst, Farben in deinem Alltag bewusst wahrzunehmen.

Die Psychologie der Farben: So wirken Farben auf die Seele
© Robert Katzki, unsplash.com

Farben haben die Fähigkeit, unsere Stimmungen und Emotionen auf subtile, aber kraftvolle Weise zu beeinflussen. Wie Farben auf die Psyche wirken, ist nicht bei allen Menschen gleich. Kulturelle Hintergründe, persönliche Erfahrungen und individuelle Präferenzen spielen eine wichtige Rolle dabei. So kann eine Farbe bei einer Person positive Gefühle hervorrufen, während sie bei einer anderen negative Assoziationen auslöst – in vielen asiatischen Ländern gilt Weiß beispielsweise als Farbe der Trauer, während wir es eher mit Reinheit und Unschuld assoziieren. 

Entscheidend für die Wirkung von Farben ist die Farbwahrnehmung. Und diese kann trainiert werden. Menschen, die im Dschungel leben, können mehr Grüntöne unterscheiden als die meisten europäischen Menschen. Diese Entwicklung ist evolutionär bedingt, da durch die genaue Einschätzung ihres Umfelds ein besseres Überleben möglich ist.

Trainiere deine Farbwahrnehmung

Doch auch wir können üben, Farben bewusster wahrzunehmen. Zwar ist es für uns nicht entscheidend, diverse Grüntöne zu unterscheiden, doch wir profitieren davon, unsere Welt in allen Farben zu betrachten. Denn richtig angewendet können sie uns helfen, energiegeladener zu arbeiten und gesünder zu leben. 

Versuche, die Farben um dich herum bewusst wahrzunehmen. Strahlen sie Ruhe und Frieden oder ein wildes Durcheinander aus? Wie unterschiedlich wirken Farben in verschiedenen Kontexten? Schau dir die zarten Blüten im Frühling an, die kräftigen Farben im Sommer, die warmen Herbsttöne oder die kühlen Winterlandschaften. Nimm wahr, wie sich die Farbe des Himmels verändert, wenn Regen oder Gewitter nahen, und wie Menschen zart erröten, wenn sie nervös sind. Farben sind überall. Die Fähigkeit, sie bewusst wahrzunehmen, kann dir dabei helfen, mehr Freude an solchen kleinen Dingen zu empfinden.

Du kannst Farben für dich einsetzen, um deine Stimmung zu beeinflussen und bestimmte Emotionen zu fördern. Firmen nutzen diese Wirkung beispielsweise in ihren Logos und Verpackungen, und im Straßenverkehr werden wir durch rote Hinweisschilder gewarnt. Aber auch deine Kleidung oder die Gestaltung von Räumen kann durch eine bewusste Auswahl an Farben eine bestimmte Wirkung erzielen.

Die Farbe Rot wird beispielsweise als warm empfunden, steht aber auch für Gefahr, Energie und Dynamik. Blau steht für Ruhe, Entspannung und Zufriedenheit, aber auch für Kreativität. Gelb wirkt anregend, heiter, fröhlich und fördert die zwischenmenschliche Kommunikation. Grün ist besonders entspannend, ausgleichend und lebensbejahend.

Wie der Körper auf Farben reagiert

Farben können deine Gefühle und sogar deine Körperfunktionen verändern. So aktiviert beispielsweise die Farbe Rot durch ihre Signalwirkung die Aufmerksamkeit und wirkt antreibend und durchblutungsfördernd. Die Muskeln werden aktiviert. Blau hingegen wirkt kühlend, entzündungslindernd und entspannt.

Durch diese Wirkung kannst du durch die Farbgestaltung deines Umfelds – von der Raumgestaltung über die Kleidung bis zur Tönung deiner Sonnenbrille – dein Denken und Handeln beeinflussen und auch dein Umfeld besonders positiv gestalten. 

Je bewusster du Farben wahrnimmst und einsetzt, desto besser kannst du von ihrer positiven Wirkung profitieren. Das Leben ist bunt – und wunderschön!

Die Regenbogen-Übung

Wenn dich belastende Gedanken übermannen und sich negative Gefühle in dir ausbreiten, versuche, früh gegenzusteuern. Die Regenbogen-Übung hilft dir dabei. Die gezielte Visualisierung von Farben kann dich unterstützen, ruhiger zu werden, positiven Gedanken und Gefühlen Raum zu geben und neue Kraft zu tanken. 

Schließe deine Augen und stell dir vor, du bist in der Natur, vielleicht auf einer blühenden Wiese oder auf einer Waldlichtung. Die Sonnenstrahlen wärmen dich. Du hebst deinen Kopf und über dir leuchtet ein bunter Regenbogen. Du lässt seine satten Farben in aller Ruhe auf dich wirken: das warme Rot, das strahlende Orange, das intensive Gelb, das satte Grün, die entspannenden Blau- und Violetttöne. Nimm jede einzelne Farbe ganz bewusst wahr, lass sie über deinen ganzen Körper fließen – von der Scheitelkrone bis zu den Fußspitzen. Kannst du das wohlige, warme Gefühl auf deiner Haut spüren? In welcher Körperregion empfindest du eine Farbe ganz besonders intensiv? 

Dann gehe einen Schritt weiter und lass die Farben auch in deinen Körper hineinwandern. Sie betreten ihn durch deinen Kopf und fließen langsam bis zu deinen Fußsohlen, wo sie deinen Körper wieder verlassen. Spürst du, wie du innerlich ganz ruhig wirst? Deine Sorgen und Probleme, deine negativen Gedanken und Gefühle, deinen Schmerz nimmt der Regenbogenfluss mit. Auch sie entweichen wie die Farben wieder deinem Körper. Es ist jetzt in dir Platz für positive und angenehme Gedanken und Gefühle. Von jeder Farbe des Regenbogens bleibt aber ein Stück in dir zurück. Die wohlige Wärme des Rot und Orange, die energetische Kraft des strahlenden Gelb, die Zuversicht des Grün, die Ruhe und Entspannung des Blau und Violett. 

Gönne dir in stressigen und schwierigen Momenten eine Regenbogendusche, ganz egal, wo du gerade bist. Und deine Welt wird wieder bunter.

Wie hilfreich war der Beitrag für dich?
3 Sterne (3 Leserurteile)

Dein Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar und helfe anderen mit deiner Erfahrung.

Bitte die zwei gleichen Bilder auswählen:

Inhalt des Beitrags   
Inhalt des Beitrags 
 Trainiere deine Farbwahrnehmung
 Wie der Körper auf Farben reagiert
 Die Regenbogen-Übung
Weitere Beiträge
 10 gute Laune Fragen helfen bei schlechter Laune
 10 Tipps, wie Sie Ihre Lebensfreude steigern
 13 Tipps für mehr Energie, Lebensfreude und Zufriedenheit