In dieser Folge des Podcasts "Wecke deine Lebensfreude" erfährst du, wie es dir gelingen kann, dem Herbst des Lebens offen gegenüberzustehen und dich darauf zu freuen.
In der heutigen Podcastfolge sprechen die Psychologin Claudia Morgenstern und die Coach Maja Günther über den letzten Lebensabschnitt und wie er unsere Gedanken und Gefühle beeinflusst – negativ, aber auch positiv.
Hierzu orientieren sie sich an einem Modell des US-amerikanischen Psychologen Milton Ericson, der das Leben eines Menschen in acht Phasen eingeteilt hat. In den frühen Phasen sind wir mit unseren Gedanken, Wünschen und Plänen sehr auf die Zukunft ausgerichtet und um den Übergang von der Abhängigkeit zu unseren Eltern in eine persönliche Unabhängigkeit bemüht. In den mittleren Phasen unseres Lebens hingegen sind wir eher in der Gegenwart verortet. Im Alter schauen wir schließlich mehr auf die Vergangenheit, auf die Erfahrungen, die wir gemacht haben. Diese Erinnerungen können uns stärken. Wir können uns daran erfreuen, was in unserer „Lebensschatzkiste“ bereitliegt.
Je älter wir werden, desto mehr geht es aber auch um die Frage, ob wir mit unserem Leben, so wie wir es gelebt haben, zufrieden sein können, ob wir mit unseren Entscheidungen zurechtkommen. Denn wir haben dann weder die Kraft, diese zu revidieren, noch die Zeit, uns gänzlich neu zu erfinden. In der Psychologie wird das die „Entwicklungsaufgabe“ genannt, die uns hier fordert. Denn natürlich können wir daran verzweifeln, dass unser Körper abbaut, wir nicht mehr so leistungsfähig sind und immer häufiger krank werden. Aber wenn wir uns unserem Alterungsprozess bewusst widmen, dann merken wir, dass wir dem nicht ausgeliefert sind.
Psycho-soziale Studien haben gezeigt, dass die Zufriedenheit im Alter sogar wieder zunimmt. Aber was hilft uns, zufrieden zu altern? Die Forscherinnen und Forscher kamen auf drei einfache Ergebnisse, die sie die drei Säulen der Zufriedenheit nannten: eine positive Lebenseinstellung, gute Beziehungen und Bewegung.
Positive Lebenseinstellung bedeutet: Wie kann es uns gelingen, die Situation, in der wir sind – in unserem Fall das Älterwerden –, so anzunehmen, wie sie ist und darin das Besondere, ja die Vorteile zu erkennen.
Die zweite Säule ist das Gefühl, einen Platz auf der Welt zu haben und in eine Gemeinschaft oder Gesellschaft eingebunden zu sein. Es bedeutet zu wissen, ich habe einen Platz, den nehme ich mir und fülle ihn auch mit meinem Beitrag aus. Als älterer Mensch kann ich beispielsweise meine Erfahrungen weitergeben und trage dadurch etwas für andere bei.
Anhand von Fallgeschichten aus unserer Praxisarbeit in der Mitarbeiterberatung und in der psychologischen Reha-Betreuung zeigen wir die drängenden Themen auf, die Menschen im Älterwerden beschäftigen. Neben dem Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, und dem Zurechtkommen mit körperlichen Einschränkungen ist es auch die Einsamkeit, die sehr vielen älteren Menschen zu schaffen macht. Hier geben wir dir zahlreiche konkrete Beispiele, was du tun kannst, um Kontakt zu anderen Menschen zu knüpfen von Plattformen für ältere Menschen wie feierabend.de über Hobbys wie Nähkursen bis hin zu einem Ehrenamt.
Die dritte Säule für Zufriedenheit im Alter ist die tägliche Bewegung. Wobei es nicht um ein riesiges Sportpensum oder komplizierte Bewegungsabläufe geht, sondern darum, die regelmäßige Bewegung bewusst und aktiv im Alltag zu verankern. Zum Beispiel kannst du dich entscheiden, wenn du fit genug bist, die Treppe zu nehmen anstatt den Lift oder die Rolltreppe oder mit dem E-Bike zum Einkaufen zu fahren anstatt mit dem Auto.
Zum Abschluss empfehlen Maja und Claudia dir eine Reflexionsübung, in der es darum geht, dass du dir einfach bewusst machst, was dir jetzt in diesem Lebensabschnitt wichtig ist und was du brauchst, um zufrieden zu sein. Das klingt einfach und ist es auch. Aber gerade deshalb vergessen viele Menschen, sich diese Frage zu stellen und nach Jahren stellen sie fest, dass sie sich in einer Situation befinden, zu der sie keine Haltung und kein Gefühl haben. Und dann wissen sie nicht, damit umzugehen. Wenn du dir immer wieder einen Zeitpunkt setzt, gerne in deinem Kalender, an dem du dich bewusst mit deinen Bedürfnissen beschäftigst, wirst du eher tun, was dich zufrieden macht. Das gilt vor allem für die letzte Phase des Lebens.
Wenn du mehr Tipps und Strategien erhalten möchtest, wie du seelische Verletzungen durch andere heilen und dich vor neuen schützen kannst, empfehlen wir dir das Ratgeberbuch Ab heute kränkt mich niemand mehr. Die erfahrene Psychotherapeutin und Bestsellerautorin Dr. Doris Wolf gibt dir darin 101 Power-Strategien, um Zurückweisung und Kritik nicht mehr persönlich zu nehmen. Mehr zum Buch findest du hier.
Du findest alle Folgen des Podcasts hier zum Nachhören. Mehr zum Podcast selbst und über Maja und Claudia erfährst du hier.
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