Folge 19 des inspirierenden Life-Coaching-Podcasts von und mit Maja Günther.
In diesem Beitrag geht es um ein besseres Verhältnis zu deinem Körper. Es geht um eine neue Wahrnehmung. Betrachte den Körper aus einer neuen Perspektive. Stelle dir vor, er ist dein Zuhause, in dem du dich wohl und sicher fühlst. Gerade so, als wäre es dein richtiges Zuhause.
Löst bei dir der Blick in den Spiegel Unsicherheit und negative Gefühle aus? Oder schaust du in den Kleiderschrank und findest nichts Passendes zum Anziehen? Fühlst du dich im Vergleich zu anderen unwohl, nicht schön genug, zu dick, zu dünn oder einfach unattraktiv? Oder gibt es bestimmte Bereiche an deinem Körper, die du nicht magst?
Vermutlich kennt jeder von uns solche oder ähnliche Gefühle. Man könnte sagen, dass es normal ist, etwas an sich nicht zu mögen.
Daraus wird ein Problem, wenn wir einen Tunnelblick bekommen und ausschließlich auf die Dinge schauen, die wir an uns nicht schön finden. So wird die Sicht auf das, was da ist und gut ist, verstellt. Je länger wir uns in so einem Tunnel bewegen, desto mehr manifestiert sich ein schlechtes Gefühl unserem Körper gegenüber. Nach und nach erscheint es uns normal, dass wir uns schlecht und hässlich fühlen, auch wenn es, objektiv gesehen, gar nicht so schlimm um uns bestellt ist. Wir haben einfach gelernt, ausschließlich schlecht von uns zu denken und uns damit auch schlecht zu fühlen. Komplimente von anderen können wir gar nicht mehr ernst nehmen. Schön und attraktiv zu sein, liegt jenseits unserer Vorstellungskraft.
Dein Körper beherbergt dich von Geburt an. Er ist Schutzraum und Heimat für dich und hat dir schon allein dadurch einen Dienst erwiesen. Er hat sich verändert im Laufe deines Lebens. Er trägt Spuren deiner Geschichte. Mag sein, dass du ein paar Kilo zu viel draufhast. Wer weiß, vielleicht musste dich dein Körper durch mehr Masse vor mehr emotionalem Schmerz bewahren. Mag sein, dass du zu dünn bist. Wer weiß, vielleicht hattest du das Bedürfnis nach mehr Kontrolle über dich? Mag sein, dass du mit deiner Nase, deinen Ohren oder deinem Mund nicht zufrieden bist, oder du hast eine andere Stelle, die du nicht leiden kannst an dir. Wer weiß, vielleicht musstest du lernen, gegen Vorurteile und Bewertungen von anderen weniger empfindlich zu werden. Mag sein, dass du eine etwas gebeugte Körperhaltung hast.
Vielleicht hast du Schutz gebraucht und dich deshalb nach innen gekehrt. Oder vielleicht bist du durch Krankheit gezeichnet und es gefällt dir nicht, was du siehst.
Jede körperliche Veränderung hat einen Grund – und oft hat sie auch einen Sinn. Du bist in einem Körper der ist, wie er ist. Darüber hinaus ist er noch mehr. Er ist dein Zuhause. Akzeptiere ihn so, wie er heute ist.
Vergleiche es einmal mit deiner Wohnsituation: Wir können uns nicht immer aussuchen, wo und wie wir wohnen. Wir können aber das Beste daraus machen. Wenn wir ausschließlich auf das Leck im Dach schauen, auf die etwas schiefen Wände, auf die kleinen Macken im Boden oder auf die leichten Verfärbungen an der Wand, werden wir uns mit Sicherheit weniger wohl fühlen, als wenn wir das betrachten, was gut ist: Wir haben ein Dach über dem Kopf. Wir können uns eine schöne Blume ins Zimmer stellen, uns in eine Decke einwickeln und es uns so richtig kuschelig machen. Auch mit Macken im Boden können wir uns zuhause und wohl fühlen. Und wenn wir mit den Macken überhaupt nicht zurechtkommen, können wir etwas verändern.
Die folgende gedanklichen Übung soll dir helfen, deinen Körper anzunehmen wie er ist und ihm dankbar zu sein.
Stelle dir deinen Körper als dein Zuhause vor. Nimm eine dankbare Haltung ein, in der du dir bewusst machst, dass dich dein Körper bisher durch dein Leben getragen hat. Er hat einiges mitgemacht und er war für dich da! Er hat dich durch Höhen und Tiefen begleitet. Gehe mit der Aufmerksamkeit in deine Füße. Stelle dir vor, wo sie dich überallhin getragen haben. Sie haben dir den Kontakt zum Boden hergestellt und haben dich durchs Leben getragen. Schaue dir deine Füße an und mache dir bewusst, was sie für dich geleistet haben. Sie sind geformt durch deine Geschichte. Gehe mit der Aufmerksamkeit weiter durch deine Beine bis zu deinem Rumpf und überlege dir, was dein Körper für dich getan hat. Er hat dich beheimatet, begleitet und ist durch Dick und Dünn mit dir gegangen.
Nimm dir Zeit, weiter durch deinen Körper zu wandern, und betrachte deine Arme und Hände. Sie haben für dich gearbeitet, gehalten, losgelassen und Kontakt hergestellt. Denke an das, was sie dir ermöglicht haben im Leben.
Nimm schließlich deinen Kopf wahr und alles, was er für dich getan hat. Schaue auf das, was dein Körper als Heimat für dich geleistet hat, wie er für dich da war, was er erlebt und auch erlitten hat. Am Ende der gedanklichen Übung kannst du dir überlegen, was du an deinem Körper besonders magst. Was soll unbedingt so bleiben? Und wofür bist du besonders dankbar?
In nächster Zeit, wann immer dich Zweifel bezüglich deines Körpers überkommen, mache dir bewusst, dass er dein Zuhause ist. Führe dir vor Augen, was dein Körper für dich geschafft hat. Wenn du dich nicht wohl fühlst, kannst du deinen Wohnraum in Gedanken gestalten. Du kannst immer etwas verändern. Richte dich in deinem Körper gemütlich ein und schaffe dir eine Umgebung, in der du dich wohl fühlst. Das kannst du durch Veränderungen erreichen. Veränderung im Ernährungsverhalten, in deinen Bewegungsgewohnheiten und im Gesundheitsbewusstsein. Du hast viele Möglichkeiten durch kleine Veränderungen deiner Gewohnheiten in Bezug auf den Körper dein Körperhaus zu verändern.
Ich wünsche dir noch viele glückliche Jahre in deinem Körper zu Hause. Richte dich ein und genieße es. Du bist einzigartig auf der Welt!
Deine
Maja Günther
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