Folge 24 des inspirierenden Life-Coaching-Podcasts von und mit Maja Günther. In diesem Beitrag geht es um die Situationen in denen wir uns über andere ärgern.
Wie können wir es schaffen, dass das, was uns an anderen stört, uns nicht mehr so nahe geht und wir uns darüber nicht mehr so aufregen müssen. Denn sich aufzuregen und sich zu ärgern kostet uns Kraft, die wir auch für uns selbst gebrauchen könnten.
Kennst du das auch? Du sitzt im Auto und vor dir fährt jemand, von dem du das Gefühl hast, dass er nie einen Führerschein gemacht hat. Du beginnst zu schimpfen, wirst ungeduldig und dein Aggressionspegel beginnt zu steigen. Das kann soweit gehen, dass du ein waghalsiges Überholmanöver startest und dich selbst in Gefahr bringst.
Oder du ärgerst dich über einen Freund, weil er etwas tut, was du niemals tun würdest in derselben Situation.
Vielleicht hattest du auch mal einen Lehrer oder einen Kollegen über den du dich geärgert hast, weil er dir den anstehenden Arbeitsauftrag einfach nicht verständlich machen konnte.
Oder aber, du sprichst mit deinen Eltern und musst feststellen, dass sie in manchen Dingen einfach festgefahren sind und deine Ansicht niemals verstehen werden.
Alle Situationen, in denen wir uns über andere ärgern, haben eines gemeinsam: Wir wünschen uns, der andere würde sich anders verhalten. Wir wollen sein Verständnis.
Es ist wichtig für jede Kommunikation, dass wir uns verständigen können und das Gefühl haben, der andere versteht auch das, was wir meinen.
Schwieriger wird es, wenn wir von anderen aus dem Wunsch nach Verständnis heraus erwarten, dass sie sich deshalb genauso verhalten wie wir. Dass sie dieselben Ansichten vertreten, wie wir oder dasselbe gut finden.
Doch, auch wenn das ab und zu schön wäre – wir können den anderen nicht ändern. Wir haben keine Fernsteuerung, mit der wir unser Wunschprogramm beim anderen programmieren können. Versuchen wir es doch, werden wir vermutlich scheitern und der Ärger wird noch größer. Wir ärgern uns dann lieber über andere, als über uns selbst.
Manchmal ist ein bisschen Ärger ja auch ganz gut, um Luft abzulassen. Aber wir sollten das richtige Maß finden, damit wir nicht zu viel Kraft in den Ärger investieren.
Stelle dir den Menschen, über den du dich ärgerst, als unbeschriebenes Blatt vor. Fülle ihn dann gedanklich mit neutraleren Informationen an. Objektiv betrachtet ist die Art wie er denkt, wie er sich verhält und was er als gut oder schlecht empfindet, aus seiner Sicht begründet. Er für sich hat genauso Recht, wie du für dich aus deiner Sicht. Stelle dir weiter vor, dass du an ihm nichts ändern kannst und lenke die Aufmerksamkeit auf dich. Wenn du von deiner Sicht überzeugt bist, dann genieße das einen Moment.
Für die genannten Beispiele könnte das wie folgt aussehen: Ärgerst du dich über einen anderen Autofahrer, dann genieße, dass du selbst ein guter Fahrer bist und es besser machst, als der andere. Mach dir klar, dass der andere viel Aufmerksamkeit von dir bekommt, wenn du dich über ihn ärgerst.
Wenn du dich über einen Freund und sein Verhalten ärgerst, dann nimm ihn so, wie er ist an. Er ist aus seiner Sicht genauso vollständig und gut, wie du. Genieße es, dass du in derselben Situation anders bist und frage dich gleichzeitig, ob du nur Freunde haben möchtest, die genauso ticken, wie du.
Ärgerst du dich über einen Lehrer, einen Kollegen oder deine Eltern, dann erkenne an, dass jeder Mensch im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Bestes gibt. Er gibt alles, was er kann. Du brauchst etwas anderes. Überlege dir, wie du an die für dich wichtigen Informationen rankommen kannst. Was kannst du für dich tun, um dir dein unerfülltes Bedürfnis zu erfüllen?
Der Ärger ist ein Hinweis darauf, dass du ein Bedürfnis hast, das unerfüllt ist und erfüllt werden möchte.
Ich wünsche dir, dass du gelassen dabei zuschauen kannst, wie andere sich anders verhalten als du. Genieße deine Einzigartigkeit und deine Sicht der Dinge und freue dich darüber.
Deine
Maja Günther
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