Folge 28 des inspirierenden Life-Coaching-Podcasts von und mit Maja Günther.
In diesem Beitrag geht es um eine positive Einstellung zum Leben. Was kannst du tun, um Freude in dein Leben zu bringen oder dich aufzuheitern, wenn es dir einmal nicht gut geht. Wie kann es dir gelingen aus einem normalen, alltäglichen Zustand in eine fröhliche, leichte und unbeschwerte Stimmung zu kommen, die dich durch deinen Tag trägt?
Uns über einen Menschen, ein Ereignis, einen Gegenstand zu freuen, macht unser Leben lebenswerter. Erstaunlicherweise schauen wir allerdings oft auf das, was nicht so gut läuft, was uns belastet, uns Sorgen macht und uns ärgert. Wir ärgern uns, wenn etwas nicht so klappt, wie wir uns das gewünscht haben. Wir ärgern uns über das Verhalten von anderen oder über uns selbst. Wir ärgern uns über Umstände. Der Ärger bekommt Raum. Wir sprechen mit anderen darüber oder schimpfen vor uns hin. Mehr noch: Wir zeigen gegenseitiges Verständnis, wenn sich einer ärgert. So passiert es, dass sich eine negative Stimmung einschleicht ohne, dass wir es merken. Sie verdrängt die Momente, in denen wir uns freuen würden und uns so deutlich besser fühlen würden.
Freude empfinden wir oftmals viel kürzer als Ärger. Manchen Menschen ist es sogar unangenehm, der Freude zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Hier ist es die Bescheidenheit, die uns zu Zurückhaltung ruft, damit wir anderen, denen es nicht so gut geht, zeigen, dass wir auf sie Rücksicht nehmen. Dabei kann Freude für andere eine ansteckende Wirkung haben, so dass sie ihre eigenen Probleme weniger ernst oder wichtig nehmen.
Es gibt so viele Gründe für Freude. Wir können uns über das freuen, was wir bereits haben. Dann freuen wir uns aus Dankbarkeit. Wir können uns über unser Leben freuen und darüber, dass wir einige Jahre auf diesem wunderbaren Planeten verbringen dürfen. Wir haben die Möglichkeit, unser Leben zu gestalten, aus Fehlern zu lernen, uns weiterzuentwickeln und neue Wege einzuschlagen. Wir können uns aber auch jeden Tag über die Wunder der Natur freuen, über gut funktionierende Beziehungen und nicht zuletzt über schöne Dinge, wie: eine schön eingerichtete Wohnung oder schöne Kleidung und das ein oder andere Lieblingsaccessoire.
Eine wichtige Voraussetzung für unsere Freude ist unsere Wahrnehmung. Wir haben fünf verschiedene Sinnesorgane, mit denen wir wahrnehmen, was um uns herum geschieht: wir riechen, hören, sehen, schmecken und fühlen. Aus den Eindrücken, die die Sinne aufnehmen, entstehen Bilder und Vorstellungen im Kopf, die wiederum Gefühle auslösen.
Was kannst du also tun, um Freude so oft wie möglich zu erleben?
Im ersten Schritt kannst du deine Wahrnehmung schulen. Im zweiten Schritt verarbeitest du deine Wahrnehmung in deinen Gedanken zu Bildern. Diese kannst du selbst beeinflussen. Du kannst dir alles ausmalen. Du kannst deine eigenen Vorstellungen kreieren, ganz nach deinem Gusto. Du kannst ganz bewusst deine Wünsche miteinbauen und deine Phantasie einsetzen. Im letzten Schritt, und der passiert oft ganz von allein, entstehen Gefühle – Gefühle der Freude. Je öfter du diesen bewussten Prozess durchläufst, desto selbstverständlicher wirst du Freude wahrnehmen können. So schulst du bewusst deine Fähigkeit, Freude zu empfinden.
Mit dem Üben kannst du gleich loslegen. Du brauchst keinen besonderen Anlass, dich über etwas zu freuen. Nimm deine fünf Sinne und beginne wahrzunehmen. Wenn du gerade beim Essen bist, nimm wahr, was dir besonders gut schmeckt und freue dich darüber. Jetzt kannst du deine Vorstellung dazu verwenden, und dir ausmalen, was noch gut zu dem Essen passen würde. Welche Zutat könntest du nächstes Mal beim Kochen ergänzen. Oder du machst dir bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, ein gutes, schmackhaftes Essen zu bekommen.
Oder du achtest auf deine Umgebung, die Temperatur, das Ambiente oder die Gerüche um dich herum, und findest heraus, was dir besonders angenehm ist und worüber du dich freuen kannst. Vielleicht gehst du gerade vom Büro nach Hause und genießt hier draußen die frische und angenehme Luft, siehst die unterschiedlichen Grüntöne in den Bäumen und Büschen, hörst die Vögel zwitschern und fühlst die laue Luft, die dir nach einem langen Tag im Raum richtig gut tut. Vielleicht riechst du dabei die Lindenblüten, die ihren Duft verströmen. Hier hast du nur auf dem Weg ins Freie gleich verschiedene Sinne zu Hilfe genommen. Du hast gerochen, gefühlt, gesehen und gehört gleichzeitig. Nimm jetzt deine Vorstellung dazu und mache die angenehmen Wahrnehmungen zu deiner persönlichen Freude. Es ist wie ein Geschenk an dich, einfach so, weil es ein Wohlgefühl in dir auslöst und zu dir passt. Alles, was sich für dich gut und freudig anfühlt hat gleichzeitig etwas mit dir zu tun. Es spricht deine Sinne an.
Wenn du jetzt deine Vorstellung dazu nimmst, kannst du dir überlegen, was dir auffällt bei der Wahrnehmung. Erinnert dich das an vergangene Erlebnisse? Hast du den Geruch schon einmal wahrgenommen? Vielleicht habt ihr Sonnenwende gefeiert und du hast immer zu dieser Jahreszeit die Lindenblüten gerochen und es ist verknüpft mit einem schönen Erlebnis, das dir in diesem jetzigen Moment Freude schenkt. Oder du denkst an einen Urlaub in Italien, indem die Schwalben abends durch die noch angewärmte laue Luft fliegen und ein Glücksgefühl steigt in dir hoch. Vielleicht siehst du die verschiedenen Grüntöne der Natur und freust dich einfach, weil dir auffällt wie vielseitig die Natur sein kann, ganz ohne Erinnerung an früher. Oder du hörst die Vögel singen, nimmst deine Phantasie dazu und stellst dir ein Konzert vor mit den unglaublichsten Klängen.
Auch beim Fühlen hast du so viele Möglichkeiten. Du kannst Dinge fühlen, wie Oberflächen und deren Beschaffenheit. Fasse im Herbst eine Kastanie an und nimm wahr, wie weich und schön sie sich anfühlt. Oder einen Kieselstein vom Fluss. Oder du streichst dir einmal selbst ganz leicht mit den Fingern über deinen Arm und nimmst wahr, wie sich das anfühlt. Stelle dir dabei vor, dass du ein wertvoller Mensch bist, der es verdient hat, gut und liebevoll behandelt zu werden. Deine Gedanken ergänzen das Erlebnis und lassen es zu einem Glücksmoment werden.
So kannst du zu jeder Zeit mithilfe deiner Sinne die Freude in dir wachrufen. Das Schöne daran ist, dass wir für sie keinen Grund von außen brauchen. Wir finden sie in uns.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren. Ich hoffe, du entdeckst viele persönliche Quellen der Freude.
Genieße sie.
Deine
Maja Günther
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