Im Hier und Heute zu leben heißt nicht dass wir keine Ziele haben sollten. Im Gegenteil: Ziele geben unserem Leben eine Richtung und helfen uns das zu erreichen was uns wichtig ist. Doch wir leben es im Hier und Jetzt. Dieser Beitrag gibt dir wertvolle Anregungen, gleich damit zu beginnen.
„Wir hätten letztes Jahr doch nach Griechenland fahren sollen. Nun liegt Peter im Krankenhaus und wir werden wohl nie mehr zusammen eine solche Reise machen können.“
„Ich hätte ihr sagen sollen, dass ich sie liebe, als sie noch unter uns war.“
Solange wir das Heute nur mit Plänen für das Morgen verbringen, dann kann das einen unwiderbringlichen Verlust zur Folge haben. Sag also denen, die du liebst „Ich liebe dich“. Ruf deine Eltern an – und wenn es mitten in der Nacht ist: „Hallo, Mama. Ich wollte dir nur sagen: Ich hab’ dich gern.“ Wenn wir wüssten, dass wir alle aufgrund einer Katastrophe sterben müssen, dann wären alle Telefonleitungen dieser Welt hoffnungslos überlastet. Wahrscheinlich würden dann die meisten noch einmal ihren Lieben sagen wollen: „Ich mag dich. Verzeih mir, dass ich dir das die ganzen Jahre nicht gesagt habe.“
Wir können unser Leben nur in der Gegenwart gestalten, nur jetzt zum Guten oder Schlechten wenden, nur jetzt Zufriedenheit und Erfüllung erlangen. Daher: Mach jeden Tag zu einem Festtag oder zu einem der besten Tage deines Lebens!
"Ab morgen werde ich es mir gut gehen lassen." "Nächstes Jahr werde ich das tun, wozu ich Lust habe." Kennst du diese Sätze von dir selbst? Klingt vielleicht nach der Lebenseinstellung früherer Generationen, die ihren Wert in der Erledigung von Arbeit und Pflicht sahen. Aber Hand auf's Herz: Lebst du dein Leben im übervollen Alltag mit all seinen ständigen Anforderungen wirklich anders? Wenn es um die Verwirklichung deiner Wünsche, Träume und Bedürfnisse geht, dann ist es eher ratsam, dir diese altbekannte Redewendung in den Sinn zu rufen:
„Was ich heute kann besorgen, das verschieb ich nicht auf morgen."
Gelegenheiten dazu gibt sicher viele in deinem Alltag: Leiste dir beispielsweise dieses eine Paar Schuhe, mit dem du schon so lange liebäugelst (wenn du es dir leisten kannst). Gönne dir das Wochenende in den Bergen. Besuch deine Bekannten oder Verwandten im Ausland, die dich schon so oft eingeladen hat. Oder geh in dieses eine teure Restaurant, von dem du schon sooft Gutes gehört hast.
Unsere Verhaltensweisen sind oft kulturell oder von der Gesellschaft geprägt. Sie werden dann in Traditionen sichtbar oder im kleineren Kreis in Ritualen. Das gibt vielen Menschen eine Struktur, regelt das "Richtig und Falsch" vermittelt Sicherheit und gibt Halt. Aber genau das, kann unser Denken auch halten und einengen.
Gehörst du beispielsweise auch noch zu den Menschen, die ihr gutes Besteck oder Geschirr nur zu ganz besonderen Anlässen verwenden, weil "es zu schade ist, um es jeden Tag zu benutzen?" Dann überleg dir: Für wen willst du es in gutem Zustand halten? Für deine Kinder? Was hast du davon? Und was geschieht, wenn deine Kinder es nicht mögen, weil sie einen anderen Geschmack haben und nicht mehr auf das altmodische Zeug stehen. Vielleicht werden sie bei Ebay versteigern oder wegwerfen. Warum gebrauchst du es nicht jeden Tag. So kannst du dich jeden Tag daran erfreuen. Und wenn es dann wirklich einmal Schrammen bekommt oder den Glanz verliert, zeigt dir das nur die Spuren den Lebens und der schönen Erinnerungen.
Die alten Ägypter glaubten, dass bei ihrem Tode ihnen der Gott Osiris zwei Fragen stellen würde:
Hast du anderen Freude gebracht?
und
Hast du Freude empfunden?
Von der Beantwortung dieser beiden Fragen hing es ab, ob die Menschen ihre Reise nach dem Tod fortsetzen durften. Um ewige Glückseligkeit zu erreichen, mussten sie auf Erden Freude empfinden und geben.
Genauso unbefriedigend wie in der Zukunft zu leben, ist es übrigens, gedanklich und emotional in der Vergangenheit zu verharren, ständig alles mit den "guten alten Zeiten" zu erinnern: "Früher war doch alles besser und schöner. Weißt du noch ...?" Denn dieser Vergleich ist schilchtweg ungerecht. Zu keiner Zeit hatten es die Menschen besser als in anderen Zeiten. Schon immer gab es Kriege, Katastrophen, Seuchen, Hungersnöte, wirtschaftliche und politische Krisen. Schon immer haben die Menschen persönliche Konflikte und Probleme gehabt. Vor allem macht dich der Vergleich aber im Hier und Jetzt unzufrieden. Und noch etwas:
Die Beschäftigung mit positiven Erinnerungen kann schön sein, aber sie verhindert auch, im Hier und Jetzt zu leben. Sie kann eine Art Flucht sein, um sich nicht dem Heute und der Verantwortung zu stellen. Im Hier und Heute zu leben, heißt nicht, dass wir keine Ziele haben sollen, dass wir planlos durchs Leben gehen sollen. Im Gegenteil.
Es ist sehr wichtig, zu wissen, wohin man im Leben will. Es ist sehr wichtig, sich Ziele zu setzen, zu wissen, das und das möchte ich im Leben erreichen und verwirklichen. Sie fahren ja schließlich auch nicht in Urlaub, indem Sie Ihre Familie in den Wagen packen und fragen: „Na, wo soll’s denn diesmal hingehen?“ Ihren Urlaub planen Sie in der Regel sehr sorgfältig. Sie überlegen sich schon Wochen und Monate vorher, wohin Sie fahren wollen. Und wie steht es mit Ihrem Leben? Machen Sie sich darüber auch so viele Gedanken wie über Ihren Urlaub?
Klar, ein Leben ohne Ziel ist wie ein Schiff ohne Steuermann. Mal wird man dahin und mal dorthin getrieben und nur selten kommt man da an, wohin man möchte. Ziele geben unserem Leben eine Richtung und helfen uns, das zu erreichen, was wir wollen und was uns wichtig ist. Genauso wichtig ist es aber, den Weg zu seinem Ziel Tag für Tag zu genießen. Haben wir stets nur unser Ziel vor Augen, dann übersehen wir das Leben. Das Wichtigste am Leben ist jedoch das Leben selbst. Wenn wir den Weg zu unserem Ziel keine Beachtung schenken, dann ist das, wie wenn wir eine Urlaubsreise machen und dabei die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zu unserem Urlaubsort außer Acht lassen.
Wie ist das bei dir? Hast du bisher dein Leben als eine Aneinanderreihung von Ankunftszielen angesehen? Schulabschluss, akademische Grade, Beförderung, Ehe, Geburt eines Kindes, Rente? Bist du auch von Haltestelle zu Haltestelle gefahren, ohne dir den Weg dahin anzuschauen und ihn zu genießen? Dann hast du dein Leben wie in einem Flugzeug überflogen. Viele Kontinente und viel Sehens- und Erlebenswertes hast du dann nicht gesehen, gespürt und erlebt.
Das Leben ist keine Aneinanderreihung von Zielen oder Erinnerungen, sondern von Augenblicken. Höchste Zeit also, von Ziel auf Augenblick umzustellen. Denn:
Jeder Augenblick, den wir verstreichen lassen, ist verloren. Jeder Augenblick, den wir genießen, ist das Paradies.
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Ich glaube , dass es vielen Menschen so geht wie oben beschrieben.
Ich finde die Gesellschaft lebt es einem auch so vor bzw. bin auch so erzogen worden.
Die allerwenigsten Leute erfüllen sich ihre Träume oder Wünsche generell die ältere Generation.
Der Artikel hat mich wirklich zum nachdenken gebracht,
der Alltagstrott und die alltägliche Routine erstickt vieles Spontane. Leider !
Ich werde ,, umdenken,, =)
Ein hilfreicher Artikel der einem die Augen öffnet .
VIELEN
DANK